"Torquato Tasso" - читать интересную книгу автора (Гете Иоганн Вольфганг)Zweiter AufzugErster AuftrittPrinzessinn. Tasso. Tasso. Unsicher folgen meine Schritte dir, O Fürstinn, und Gedanken ohne Maß Und Ordnung regen sich in meiner Seele. Mir scheint die Einsamkeit zu winken, mich Gefällig anzulispeln: komm, ich löse Die neu erregten Zweifel deiner Brust. Doch werf' ich einen Blick auf dich, vernimmt Mein horchend Ohr ein Wort von deiner Lippe, So wird ein neuer Tag um mich herum Und alle Bande fallen von mir los. Ich will dir gern gestehn, es hat der Mann, Der unerwartet zu uns trat, nicht sanft Aus einem schönen Traum mich aufgeweckt; Sein Wesen, seine Worte haben mich So wunderbar getroffen, daß ich mehr Als je mich doppelt fühle, mit mir selbst Auf's neu' in streitender Verwirrung bin. Prinzessinn. Es ist unmöglich, daß ein alter Freund, Der lang' entfernt ein fremdes Leben führte, Im Augenblick da er uns wiedersieht Sich wieder gleich wie ehmals finden soll. Er ist in seinem Innern nicht verändert; Laß uns mit ihm nur wenig Tage leben, So stimmen sich die Saiten hin und wieder, Bis glücklich eine schöne Harmonie Auf's neue sie verbindet. Wird er dann Auch näher kennen was du diese Zeit Geleistet hast: so stellt er dich gewiß Dem Dichter an die Seite, den er jetzt Als einen Riesen dir entgegen stellt. Tasso. Ach meine Fürstinn, Ariostens Lob Aus seinem Munde hat mich mehr ergetzt Als daß es mich beleidigt hätte. Tröstlich Ist es für uns den Mann gerühmt zu wissen, Der als ein großes Muster vor uns steht. Wir können uns im stillen Herzen sagen: Erreichst du einen Theil von seinem Werth, Bleibt dir ein Theil auch seines Ruhms gewiß. Nein, was das Herz im tiefsten mir bewegte, Was mir noch jetzt die ganze Seele füllt, Es waren die Gestalten jener Welt, Die sich lebendig, rastlos, ungeheuer Um Einen großen, einzig klugen Mann Gemessen dreht und ihren Lauf vollendet, Den ihr der Halbgott vorzuschreiben wagt. Begierig horcht' ich auf, vernahm mit Lust Die sichern Worte des erfahrnen Mannes; Doch ach! je mehr ich horchte, mehr und mehr Versank ich vor mir selbst, ich fürchtete Wie Echo an den Felsen zu verschwinden, Ein Wiederhall, ein Nichts mich zu verlieren. Prinzessinn. Und schienst noch kurz vorher so rein zu fühlen, Wie Held und Dichter für einander leben, Wie Held und Dichter sich einander suchen, Und keiner je den andern neiden soll? Zwar herrlich ist die liedeswerthe That, Doch schön ist's auch, der Thaten stärkste Fülle Durch würd'ge Lieder auf die Nachwelt bringen. Begnüge dich aus einem kleinen Staate, Der dich beschützt, dem wilden Lauf der Welt, Wie von dem Ufer, ruhig zuzusehn. Tasso. Und sah' ich hier mit Staunen nicht zuerst, Wie herrlich man den tapfern Mann belohnt? Als unerfahrner Knabe kam ich her, In einem Augenblick, da Fest auf Fest Ferrara zu dem Mittelpunct der Ehre Zu machen schien. O! welcher Anblick war's! Den weiten Platz, auf dem in ihrem Glanze Gewandte Tapferkeit sich zeigen sollte, Umschloß ein Kreis, wie ihn die Sonne nicht So bald zum zweytenmal bescheinen wird. Es saßen hier gedrängt die schönsten Frauen, Gedrängt die ersten Männer unsrer Zeit. Erstaunt durchlief der Blick die edle Menge; Man rief: Sie alle hat das Vaterland, Das Eine, schmale, meerumgebne Land, Hierher geschickt. Zusammen bilden sie Das herrlichste Gericht, das über Ehre, Verdienst und Tugend je entschieden hat. Gehst du sie einzeln durch, du findest keinen, Der seines Nachbarn sich zu schämen brauche! - Und dann eröffneten die Schranken sich. Da stampften Pferde, glänzten Helm und Schilde, Da drängten sich die Knappen, da erklang Trompetenschall, und Lanzen krachten splitternd, Getroffen tönten Helm und Schilde, Staub, Auf einen Augenblick, umhüllte wirbelnd Des Siegers Ehre, des Besiegten Schmach. O laß mich einen Vorhang vor das ganze, Mir allzu helle Schauspiel ziehen, daß In diesem schönen Augenblicke mir Mein Unwerth nicht zu heftig fühlbar werde. Prinzessinn. Wenn jener edle Kreis, wenn jene Thaten Zu Müh und Streben damals dich entflammten, So konnt' ich, junger Freund, zu gleicher Zeit Der Duldung stille Lehre dir bewähren. Die Feste, die du rühmst, die hundert Zungen Mir damals priesen und mir manches Jahr Nachher gepriesen haben, sah' ich nicht. Am stillen Ort wohin kaum unterbrochen Der letzte Wiederhall der Freude sich Verlieren konnte, mußt' ich manche Schmerzen Und manchen traurigen Gedanken leiden. Mit breiten Flügeln schwebte mir das Bild Des Todes vor den Augen, deckte mir Die Aussicht in die immer neue Welt. Nur nach und nach entfernt' es sich, und ließ Mich, wie durch einen Flor, die bunten Farben Des Lebens, blaß doch angenehm, erblicken. Ich sah' lebend'ge Formen wieder sanft sich regen. Zum erstenmal trat ich, noch unterstützt Von meinen Frauen, aus dem Krankenzimmer, Da kam Lukretia voll frohen Lebens Herbey und führte dich an ihrer Hand. Du warst der erste, der im neuen Leben Mir neu und unbekannt entgegen trat. Da hofft' ich viel für dich und mich, auch hat Uns bis hierher die Hoffnung nicht betrogen. Tasso. Und ich, der ich betäubt von dem Gewimmel Des drängenden Gewühls, von so viel Glanz Geblendet, und von mancher Leidenschaft Bewegt, durch stille Gänge des Pallasts An deiner Schwester Seite schweigend ging, Dann in das Zimmer trat, wo du uns bald Auf deine Frau'n gelehnt erschienest — Mir Welch ein Moment war dieser! O! Vergib! Wie den Bezauberten von Rausch und Wahn Der Gottheit Nähe leicht und willig heilt; So war auch ich von aller Phantasie, Von jeder Sucht, von jedem falschen Triebe Mit Einem Blick in deinen Blick geheilt. Wenn unerfahren die Begierde sich Nach tausend Gegenständen sonst verlor, Trat ich beschämt zuerst in mich zurück, Und lernte nun das Wünschenswerthe kennen. So sucht man in dem weiten Sand des Meers Vergebens eine Perle, die verborgen In stillen Schalen eingeschlossen ruht. Prinzessinn. Es fingen schöne Zeiten damals an, Und hätt' uns nicht der Herzog von Urbino Die Schwester weggeführt, uns wären Jahre Im schönen ungetrübten Glück verschwunden. Doch leider jetzt vermissen wir zu sehr Den frohen Geist, die Brust voll Muth und Leben, Den reichen Witz der liebenswürd'gen Frau. Tasso. Ich weiß es nur zu wohl, seit jenem Tage Da sie von hinnen schied, vermochte dir Die reine Freude niemand zu ersetzen. Wie oft zerriß es meine Brust! Wie oft Klagt' ich dem stillen Hain mein Leid um dich! Ach! rief ich aus, hat denn die Schwester nur Das Glück, das Recht, der Theuern viel zu seyn? Ist denn kein Herz mehr werth, daß sie sich ihm Vertrauen dürfte, kein Gemüth dem ihren Mehr gleich gestimmt? Ist Geist und Witz verloschen? Und war die Eine Frau, so trefflich sie Auch war, denn alles? Fürstinn! o verzeih'! Da dacht' ich manchmal an mich selbst und wünschte Dir etwas seyn zu können. Wenig nur, Doch etwas, nicht mit Worten, mit der That Wünscht' ich's zu seyn, im Leben dir zu zeigen, Wie sich mein Herz im Stillen dir geweiht. Doch es gelang mir nicht, und nur zu oft That ich im Irrthum was dich schmerzen mußte, Beleidigte den Mann, den du beschütztest, Verwirrte unklug was du lösen wolltest, Und fühlte so mich stets im Augenblick, Wenn ich mich nahen wollte, fern und ferner. Prinzessinn. Ich habe, Tasso, deinen Willen nie Verkannt, und weiß wie du dir selbst zu schaden Geschäftig bist. Anstatt daß meine Schwester Mit jeden, wie er sey, zu leben weiß, So kannst du selbst nach vielen Jahren kaum In einen Freund dich finden. Tasso. Tadle mich! Doch sage mir hernach, wo ist der Mann? Die Frau? mit der ich wie mit dir Aus freyem Busen wagen darf zu reden. Prinzessinn. Du solltest meinem Bruder dich vertraun. Tasso. Er ist mein Fürst! — Doch glaube nicht, daß mir Der Freyheit wilder Trieb den Busen blähe. Der Mensch ist nicht geboren frey zu seyn, Und für den Edeln ist kein schöner Glück, Als einen Fürsten, den er ehrt, zu dienen. Und so ist er mein Herr, und ich empfinde Den ganzen Umfang dieses großen Worts. Nun muß ich schweigen lernen wenn er spricht, Und thun wenn er gebiethet, mögen auch Verstand und Herz ihm lebhaft widersprechen. Prinzessinn. Das ist der Fall bey meinem Bruder nie. Und nun, da wir Antonio wieder haben, Ist dir ein neuer kluger Freund gewiß. Tasso. Ich hofft' es ehmals, jetzt verzweifl' ich fast. Wie lehrreich wäre mir sein Umgang, nützlich Sein Rath in tausend Fällen! Er besitzt, Ich mag wohl sagen, alles was mir fehlt. Doch — haben alle Götter sich versammelt Geschenke seiner Wiege darzubringen? Die Grazien sind leider ausgeblieben, Und wem die Gaben dieser Holden fehlen, Der kann zwar viel besitzen, vieles geben, Doch läßt sich nie an seinem Busen ruhn. Prinzessinn. Doch läßt sich ihm vertraun, und das ist viel. Du mußt von Einem Mann nicht alles fordern, Und dieser leistet was er dir verspricht. Hat er sich erst für deinen Freund erklärt, So sorgt er selbst für dich wo du dir fehlst. Ihr müßt verbunden seyn! Ich schmeichle mir Dieß schöne Werk in kurzem zu vollbringen. Nur widerstehe nicht wie du es pflegst! So haben wir Lenoren lang' besessen, Die fein und zierlich ist, mit der es leicht Sich leben läßt; auch dieser hast du nie, Wie sie es wünschte, näher treten wollen. Tasso. Ich habe dir gehorcht, sonst hätt' ich mich Von ihr entfernt anstatt mich ihr zu nahen. So liebenswürdig sie erscheinen kann, Ich weiß nicht wie es ist, konnt' ich nur selten Mit ihr ganz offen seyn, und wenn sie auch Die Absicht hat, den Freunden wohlzuthun, So fühlt man Absicht und man ist verstimmt. Prinzessinn. Auf diesem Wege werden wir wohl nie Gesellschaft finden, Tasso! Dieser Pfad Verleitet uns durch einsames Gebüsch, Durch stille Thäler fortzuwandern; mehr Und mehr verwöhnt sich das Gemüth, und strebt Die goldne Zeit, die ihm von außen mangelt, In seinem Innern wieder herzustellen, So wenig der Versuch gelingen will. Tasso. O welches Wort spricht meine Fürstinn aus! Die goldne Zeit wohin ist sie geflohn? Nach der sich jedes Herz vergebens sehnt! Da auf der freyen Erde Menschen sich Wie frohe Herden im Genuß verbreiteten; Da ein uralter Baum auf bunter Wiese Dem Hirten und der Hirtinn Schatten gab, Ein jüngeres Gebüsch die zarten Zweige Um sehnsuchtsvolle Liebe traulich schlang; Wo klar und still auf immer reinem Sande Der weiche Fluß die Nymphe sanft umfing; Wo in dem Grase die gescheuchte Schlange Unschädlich sich verlor, der kühne Faun Vom tapfern Jüngling bald bestraft entfloh; Wo jeder Vogel in der freyen Luft Und jedes Thier durch Berg und Thäler schweifend Zum Menschen sprach: erlaubt ist was gefällt. Prinzessinn. Mein Freund, die goldne Zeit ist wohl vorbey: Allein die Guten bringen sie zurück; Und soll ich dir gestehen wie ich denke, Die goldne Zeit, womit der Dichter uns Zu schmeicheln pflegt, die schöne Zeit, sie war, So scheint es mir, so wenig als sie ist, Und war sie je, so war sie nur gewiß, Wie sie uns immer wieder werden kann. Noch treffen sich verwandte Herzen an Und theilen den Genuß der schönen Welt; Nur in dem Wahlspruch ändert sich, mein Freund, Ein einzig Wort: erlaubt ist was sich ziemt. Tasso. O wenn aus guten, edlen Menschen nur Ein allgemein Gericht bestellt entschiede, Was sich denn ziemt! Anstatt daß jeder glaubt, Es sey auch schicklich was ihm nützlich ist. Wir sehn ja, dem Gewaltigen, dem Klugen Steht alles wohl, und er erlaubt sich alles. Prinzessinn. Willst du genau erfahren was sich ziemt; So frage nur bey edlen Frauen an. Denn ihnen ist am meisten dran gelegen, Daß alles wohl sich zieme was geschieht. Die Schicklichkeit umgibt mit einer Mauer Das zarte leicht verletzliche Geschlecht. Wo Sittlichkeit regiert, regieren sie, Und wo die Frechheit herrscht, da sind sie nichts. Und wirst du die Geschlechter beyde fragen: Nach Freyheit strebt der Mann, das Weib nach Sitte. Tasso. Du nennest uns unbändig, roh, gefühllos? Prinzessinn. Nicht das! Allein ihr strebt nach fernen Gütern, Und euer Streben muß gewaltsam seyn. Ihr wagt es, für die Ewigkeit zu handeln, Wenn wir ein einzig nah beschränktes Gut Auf dieser Erde nur besitzen möchten, Und wünschen, daß es uns beständig bliebe. Wir sind von keinem Männerherzen sicher, Das noch so warm sich einmal uns ergab. Die Schönheit ist vergänglich, die ihr doch Allein zu ehren scheint. Was übrig bleibt, Das reitzt nicht mehr, und was nicht reitzt, ist todt. Wenn's Männer gäbe, die ein weiblich Herz Zu schätzen wüßten, die erkennen möchten, Welch einen holden Schatz von Treu' und Liebe Der Busen einer Frau bewahren kann, Wenn das Gedächtniß einzig schöner Stunden In euren Seelen lebhaft bleiben wollte, Wenn euer Blick, der sonst durchdringend ist, Auch durch den Schleyer dringen könnte, den Uns Alter oder Krankheit überwirft, Wenn der Besitz, der ruhig machen soll, Nach fremden Gütern euch nicht lüstern machte: Dann wär' uns wohl ein schöner Tag erschienen, Tasso. Du sagst mir Worte, die in meiner Brust Halb schon entschlafne Sorgen mächtig regen. Prinzessinn. Was meinst du, Tasso? rede frey mit mir. Tasso. Oft hört' ich schon, und diese Tage wieder Hab' ich's gehört, ja hätt' ich's nicht vernommen, So müßt' ich's denken: edle Fürsten streben Nach deiner Hand! Was wir erwarten müssen, Das fürchten wir und möchten schier verzweifeln, Verlassen wirst du uns, es ist natürlich; Doch wie wir's tragen wollen, weiß ich nicht. Prinzessinn. Für diesen Augenblick seyd unbesorgt! Fast möcht' ich sagen: unbesorgt für immer. Hier bin ich gern und gerne mag ich bleiben; Noch weiß ich kein Verhältniß, das mich lockte; Und wenn ihr mich denn ja behalten wollt, So laßt es mir durch Eintracht sehn, und schafft Euch selbst ein glücklich Leben, mir durch euch. Tasso. O lehre mich das Mögliche zu thun! Gewidmet sind dir alle meine Tage. Wenn dich zu preisen, dir zu danken sich Mein Herz entfaltet, dann empfind' ich erst Das reinste Glück, das Menschen fühlen können. Das göttlichste erfuhr ich nur in dir. So unterscheiden sich die Erdengötter Vor andern Menschen, wie das hohe Schicksal Vom Rath und Willen selbst der klügsten Männer Sich unterscheidet. Vieles lassen sie, Wenn wir gewaltsam Wog' auf Woge sehn, Wie leichte Wellen, unbemerkt vorüber Vor ihren Füßen rauschen, hören nicht Den Sturm, der uns umsaus't und niederwirft, Vernehmen unser Flehen kaum, und lassen, Wie wir beschränkten armen Kindern thun, Mit Seufzern und Geschrey die Luft uns füllen. Du hast mich oft, o Göttliche, geduldet, Und wie die Sonne, trocknete dein Blick Den Thau von meinen Augenliedern ab. Prinzessinn. Es ist sehr billig, daß die Frauen dir Auf's freundlichste begegnen, es verherrlicht Dein Lied auf manche Weise das Geschlecht. Zart oder tapfer, hast du stets gewußt Sie liebenswerth und edel vorzustellen: Und wenn Armide hassenswerth erscheint, Versöhnt ihr Reitz und ihre Liebe bald. Tasso. Was auch in meinem Liede wiederklingt, Ich bin nur Einer, Einer alles schuldig! Es schwebt kein geistig unbestimmtes Bild Vor meiner Stirne, das der Seele bald Sich überglänzend nahte, bald entzöge. Mit meinen Augen hab' ich es gesehn, Das Urbild jeder Tugend, jeder Schöne; Was ich nach ihm gebildet, das wird bleiben: Tancredens Heldenliebe zu Chlorinden, Erminiens stille nicht bemerkte Treue, Sophroniens Großheit und Olindens Noth. Es sind nicht Schatten, die der Wahn erzeugte, Ich weiß es, sie sind ewig, denn sie sind. Und was hat mehr das Recht, Jahrhunderte Zu bleiben und im Stillen fortzuwirken, Als das Geheimniß einer edlen Liebe, Dem holden Lied bescheiden anvertraut? Prinzessinn. Und soll ich dir noch einen Vorzug sagen, Den unvermerkt sich dieses Lied erschleicht? Es lockt uns nach und nach, wir hören zu, Wir hören und wir glauben zu verstehn, Was wir verstehn, das können wir nicht tadeln, Und so gewinnt uns dieses Lied zuletzt. Tasso. Welch einen Himmel öffnest du vor mir, O Fürstinn! Macht mich dieser Glanz nicht blind, So seh' ich unverhofft ein ewig Glück Auf goldnen Strahlen herrlich niedersteigen. Prinzessinn. Nicht weiter, Tasso! Viele Dinge sind's, Die wir mit Heftigkeit ergreifen sollen: Doch andre können nur durch Mäßigung Und durch Entbehren unser eigen werden. So sagt man, sey die Tugend, sey die Liebe, Die ihr verwandt ist. Das bedenke wohl! |
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