"John Maddox Roberts - Mord in Tarsis" - читать интересную книгу автора (Roberts John Maddox)

JOHN MADDOX ROBERTS
Mord in Tarsis

Buch
Der Abgesandte Yalmuk Blutpfeil ist ermordet worden, und Kyaga Starkbogen steht mit
einer rachedurstigen Armee von Barbaren vor den Toren von Tarsis. Das Schicksal der
Stadt h├дngt von h├╢chst eigenartigen Detektiven ab: Der gel├дhmte S├╢ldner Eisenholz, der
dichtende Attent├дter Nistur, die Meisterdiebin Muschelring und ihre Helfer haben nur f├╝nf
Tage Zeit, um den M├╢rder zu finden. F├╝nf Tage, bevor die Barbaren die Stadt dem
Erdboden gleichmachen wollen.

Autor
John Maddox Roberts, 1947 in Ohio geboren, hat ├╝ber vierzig erfolgreiche B├╝cher in den
Sparten Fantasy, Science-fiction, Kriminalroman und historischer Roman geschrieben. Er
lebt heute im S├╝dwesten von Virginia in den USA.


F├╝r David Francis Garcia:
Leser, Dichter, Meister der Kampfkunst
und vielversprechender Musiker!
Alles Gute zum 13. Geburtstag,
in Liebe, Dein Gro├Яvater
-1-

Ein d├╝nner Mantel aus Schnee lag ├╝ber der Stadt. Er warf den silbergl├дnzenden Schein des
Vollmonds ├╝ber ihre T├╝rme, Herrenh├дuser und die gro├Яen, ├╢ffentlichen Geb├дude. In
manchen Fenstern leuchtete das weiche gelbe Licht abgeschirmter Lampen. In anderen
waren die helleren, punktf├╢rmigen Lichter von Kerzen zu sehen, und hinter einigen wenigen
flackerte der orangerote Schein von Kaminfeuern. ├Ьber vielen Dachfirsten stiegen aus
Schornsteinen wei├Яe Rauchs├дulen in die stille Nachtluft empor.
Der Mann, der diese friedliche Szenerie betrachtete, fand den Anblick recht h├╝bsch, wenn
auch von unausweichlicher Melancholie erf├╝llt, denn weite Teile der Stadt waren finster und
lagen in Ruinen. Aus diesen Teilen kam kein aufmunterndes Leuchten, und dort stieg auch
kein duftender Rauch auf. Er fand das Traurige daran jedoch keineswegs unangenehm,
denn er verstand sich als Dichter, und Dichter f├╝hlen sich von Melancholie seit jeher
angezogen.
Er stand an einem Fenster unter dem Dachstock des Wirtshauses ┬╗Zur Gl├╝cklichen
Wiederkehr┬л, dessen Name noch aus der Zeit stammte, als die Stadt einen gro├Яen Hafen
gehabt hatte und eine gl├╝ckliche Wiederkehr nichts Ungew├╢hnliches gewesen war, denn
ihre Seefahrer segelten auf den gro├Яen Meeren der Welt. Strenggenommen war jedwede
Wiederkehr eine gl├╝ckliche, wenn man die Alternative bedachte. Das Gasthaus stand auf
einer Anh├╢he in der S├╝dwestecke der Stadt, nahe der rechteckigen Festung, die einst den
Hafen bewacht hatte. Von hier aus, aus dem zweiten Stock des Gasthauses, konnte er die
gesamte Stadt ├╝berblicken, denn nur die h├╢chsten T├╝rme waren auf seiner H├╢he.
Tarsis die Stolze war sie in jenen Tagen gewesen, sann er vor sich hin, und Tarsis die
Sch├╢ne, sogar Tarsis, die Stadt der zehntausend Schiffe, obwohl das bestimmt eine
├Ьbertreibung gewesen war. Und was ist sie jetzt? dachte er. Tarsis die Sterbende,
vielleicht. Bei der gro├Яen Umw├дlzung war das Meer von Tarsis zur├╝ckgewichen, hatte sie
verlassen wie eine Braut, die auf den Stufen des Tempels von ihrem Br├дutigam
zur├╝ckgesto├Яen wird. Der Handel zu Lande hielt sie am Leben, aber sie konnte nicht mehr