"John Maddox Roberts - Mord in Tarsis" - читать интересную книгу автора (Roberts John Maddox)

neues Blut dazugekommen ist, leiden sie nun an einer Reihe von Erbkrankheiten. Ich
f├╝rchte, sie werden innerhalb der n├дchsten paar Generationen aussterben. F├╝r Zwerge kann
das nat├╝rlich eine lange Zeit sein.┬л
┬╗Erstaunlich! Ich hatte Tarsis f├╝r eine reine Menschenstadt gehalten.┬л
┬╗Nur wenige Orte sind so simpel, wie sie uns auf den ersten Blick erscheinen. Tarsis ist da
keine Ausnahme. Es gibt viele St├дdte hier. Die Altstadt, die Neustadt, den unterirdischen
Bereich, den Hafen тАУ das sind nur die groben Unterteilungen. Es gibt noch weitere. Nun, ich
mu├Я jetzt fort. Es gibt hier Kabinen, in denen ihr schlafen k├╢nnt. Ich werde morgen fr├╝h
wieder nach deinem Freund sehen.┬л
┬╗Ich bin dir zu gr├╢├Яtem Dank verpflichtet┬л, sagte Nistur.
┬╗Danke mir nicht, bevor sich der Mann erholt hat┬л, sagte Stunbog. Er warf einen Mantel
├╝ber und zog die Kapuze ├╝ber seinen Kopf. Die Barbarenfrau, die die Tasche trug, folgte
ihm. An der Schwelle sah sie sich finster nach Nistur um, als wollte sie ihm schlimme Folgen
androhen, wenn bei ihrer R├╝ckkehr nicht alles in Ordnung w├дre. Dann waren die beiden
verschwunden.
┬╗Deine Stadt ist erheblich interessanter, als ich gedacht h├дtte┬л, stellte Nistur fest. ┬╗Was f├╝r
ein ungleiches Paar. Und dieser Zwerg. Sind die anderen so wie er?┬л
Muschelring nickte. ┬╗Mehr oder weniger. Sie leben unterirdisch und k├╢nnen kein helles Licht
vertragen. Sie tun niemandem etwas, aber die Menschen haben Angst vor ihnen, halten sie
f├╝r Geister oder so.┬л
┬╗Ich f├╝rchte, da├Я die Behandlung meines Freundes teuer wird. Ich frage mich, wie ich daf├╝r
bezahlen soll.┬л
Ihre Augen wurden gro├Я. ┬╗Die B├╢rse, die ich dir abgenommen habe, war schwer. Der alte
Stunbog verlangt nie viel.┬л
┬╗Oh, die B├╢rse mu├Я ich zur├╝ckgeben. Das war mein Lohn, und ich habe bei meinem
Auftrag versagt.┬л Er seufzte ├╝ber diese Wendung.
Jetzt wurden ihre Augen noch gr├╢├Яer. ┬╗Zur├╝ckgeben? Bist du verr├╝ckt?┬л
┬╗Nein, nur ein Mann mit Prinzipien. Es gibt so etwas wie eine Berufsehre, wei├Яt du.┬л
┬╗Ich verstehe dich nicht! Erst versuchst du, einen Mann zu t├╢ten, und dann tust du es nicht,
als es so aussieht, als h├дtten ihn die G├╢tter nur so f├╝r dich hingelegt. Dann bringst du ihn zu
einem Heiler, und jetzt willst du irgendeinem gemeinen Feigling, der dich angeheuert hat,
um diesen armen Dummkopf zu ermorden, sein Geld zur├╝ckgeben!┬л
┬╗Bitte┬л, sagte Nistur gekr├дnkt. ┬╗Ich bin kein M├╢rder. Ich bin ein Assassine.┬л
┬╗Was f├╝r ein Unterschied!┬л
┬╗Ich erwarte nicht, da├Я du das verstehst. Du bist selbst eine seltsame Person. Muschelring
ist ein reizender Name f├╝r eine nicht gerade reizende Person. Wie kommst du zu dem
Namen?┬л
Sie grinste schief. ┬╗Der stammt von meinem Gesch├дft.┬л
In der wachsenden W├дrme in der Kabine hatte sie erst ihren Mantel und dann ihre Jacke
ausgezogen. Jetzt war ihr Oberk├╢rper nur noch mit einem leichten Lederhemd bekleidet,
und Nistur sah, da├Я sie nicht ausgezehrt war, wie er zuerst gedacht hatte, sondern eher
mager und sehnig wie ein Akrobat. Ihre Hand fuhr in einen Beutel an ihrem Leib und zog
einen breiten Ring aus einer Muschelschale heraus, der ihr Daumengelenk bedeckte. In
ihren verschr├дnkten H├дnden blinkte ein winziges Messer, dessen Klinge keine f├╝nf
Zentimeter lang war.
┬╗So arbeiten Beutelschneider in dieser Stadt. Du lenkst einfach dein Opfer ab, oder ein
Freund macht es f├╝r dich. Du nimmst die Beutelriemen zwischen die Klinge und den Ring
und trennst sie durch. Das Opfer merkt ├╝berhaupt nichts.┬л
┬╗Ich kenne diese Technik. In meiner Heimat benutzen die Beutelschneider ein St├╝ck Horn,
das sie ├╝ber die Daumenspitze streifen. Deshalb nennt man sie >Horndaumen<.