"Эрих Кестнер. Лирическая домашняя аптечка доктора Эриха Кестнера (нем.) " - читать интересную книгу автора

Es ist nur traurig, daß es ihn nicht gibt.
Und dann umarmt man sich mit fremden Leuten
und wird zu einer von den vielen Bräuten,
die sich nur lieben läßt und selbst nicht hebt.

Die Zeit vergeht. Geduld ist keine Ware.
Man sucht nicht mehr. Man findet ab und zu.
Man sieht vom Fenster aus die Jagd der Jahre.
Man wartet nicht mehr auf das Wunderbare.
Und plötzlich kommt es doch! Denn nun kommst du!

Was war, das bleibt. Wie soll ich mich erneuen?
Mir wird ein Schmerz mit Nadeln zugenäht.
Was war, das bleibt. Man kann es nur bereuen.
Nun bist du da. Nun sollte ich mich freuen!
Ich bin nicht froh. Ist es denn schon zu spät?

Goldne Jugendzeit>>

Wenn sie abends von der Arbeit kommen,
fahren sie, so schnell es geht, nach Haus.
Und sie sehen ziemlich mitgenommen
und wie kleine kranke Kinder aus.

Die Büros sind keine Puppenstuben.
Die Fabriken sind kein Nadelwald.
Und auch die modernsten Kohlengruben
sind kein idealer Aufenthalt.

Aber nicht nur müde sind sie, leider
hat ihr Müdesein auch keinen Zweck.
Vielmehr ziehn sie ihre Sonntagskleider
heimlich an und laufen wieder weg.

Und dann gehn sie irgendwohin tanzen.
Ins "Orpheum" oder wie es heißt.
Und sie treiben es im großen ganzen,
mit und ohne Noten, ziemlich dreist!

Später sitzen sie in Parks auf Bänken,
und es ist aufs Haar wie einst im Mai.
Weiter können sie sich ja nichts schenken!
Und bis sie zu Hause sind, wird's Drei.

Einmal werden sie sich schon noch fügen.
Wenn ihr Schicksal die Geduld verliert.
Ach, sie glauben, daß man zum Vergnügen
(noch dazu zum eignen) existiert.

Sie sind jung und täuschen sich nach Kräften.