"Johann Wolfgang Goethe. Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand" - читать интересную книгу автора


Liebetraut. Ich wollt, es mu?t sie Euch ein andrer sagen. Weislingen
ist gefangen.

Bischof. Oh!

Liebetraut. Berlichingen hat ihn und drei Knechte bei Haslach
weggenommen. Einer ist entronnen, Euch's anzusagen.

Abt. Eine Hiobspost.

Olearius. Es tut mir von Herzen leid.

Bischof. Ich will den Knecht sehn, bringt ihn herauf - Ich will ihn
selbst sprechen. Bringt ihn in mein Kabinett. (Ab.)

Abt (setzt sich). Noch einen Schluck.

(Die Knechte schenken ein.)

Olearius. Belieben Ihro Hochwurden nicht eine kleine Promenade in den
Garten zu machen? Post coenam stabis seu passus mille meabis.

Liebetraut. Wahrhaftig, das Sitzen ist Ihnen nicht gesund. Sie kriegen.
noch einen Schlagflu?.

Abt (hebt sich auf).

Liebetraut (vor sich). Wann ich ihn nur drau?en hab, will ich ihm furs
Exerzitium sorgen.

(Gehn ab.)

Jagsthausen
Maria. Weislingen.

Maria. Ihr liebt mich, sagt Ihr. Ich glaub es gerne und hoffe, mit Euch
glucklich zu sein und Euch glucklich zu machen.

Weislingen. Ich fuhle nichts, als nur da? ich ganz dein bin. (Er umarmt
sie.)

Maria. Ich bitte Euch, la?t mich. Einen Ku? hab ich Euch zum
Gottespfennig erlaubt; Ihr scheint aber schon von dem Besitz nehmen zu
wollen, was nur unter Bedingungen Euer ist.

Weislingen. Ihr seid zu streng, Maria! Unschuldige Liebe erfreut die
Gottheit, statt sie zu beleidigen.

Maria. Es sei! Aber ich bin nicht dadurch erbaut. Man lehrte mich: