"Johann Wolfgang Goethe. Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand" - читать интересную книгу автораMartin. In Gottes Namen! (Sie sto?en an.) Ich kann die mu?igen Leute nicht ausstehen; und doch kann ich nicht sagen, da? alle Monche mu?ig sind; sie tun, was sie konnen. Da komm ich von St. Veit, wo ich die letzte Nacht schlief. Der Prior fuhrte mich in den Garten; das ist nun ihr Bienenkorb. Vortrefflicher Salat! Kohl nach Herzens Lust! und besonders Blumenkohl und Artischocken, wie keine in Europa! Gotz. Das ist also Eure Sache nicht. (Er steht auf, sieht nach dem Jungen und kommt wieder.) Martin. Wollte, Gott hatte mich zum Gartner oder Laboranten gemacht! Ich konnte glucklich sein. Mein Abt liebt mich, mein Kloster ist Erfurt in Sachsen; er wei?, ich kann nicht ruhn; da schickt er mich herum, wo was zu betreiben ist. Ich geh zum Bischof von Konstanz. Gotz. Noch eins! Gute Verrichtung! Martin. Gleichfalls. Gotz. Was seht Ihr mich so an, Bruder? Martin. Da? ich in Euern Harnisch verliebt bin. Gotz. Hattet Ihr Lust zu einem? Es ist schwer und beschwerlich ihn zu Martin. Was ist nicht beschwerlich auf dieser Welt! und mir kommt nichts beschwerlicher vor, als nicht Mensch sein durfen. Armut, Keuschheit und Gehorsam - drei Gelubde, deren jedes, einzeln betrachtet, der Natur das Unausstehlichste scheint, so unertraglich sind sie alle. Und sein ganzes Leben unter dieser Last, oder der weit druckendern Burde des Gewissens mutlos zu keuchen! O Herr! was sind die Muhseligkeiten Eures Lebens, gegen die Jammerlichkeiten eines Standes, der die besten Triebe, durch die wir werden, wachsen und gedeihen, aus mi?verstandener Begierde Gott naher zu rucken, verdammt? Gotz. War Euer Gelubde nicht so heilig, ich wollte Euch bereden, einen Harnisch anzulegen, wollt Euch ein Pferd geben, und wir zogen miteinander. Martin. Wollte Gott, meine Schultern fuhlten Kraft, den Harnisch zu ertragen, und mein Arm Starke, einen Feind vom Pferd zu stechen! - Arme schwache Hand, von jeher gewohnt, Kreuze und Friedensfahnen zu fuhren und Rauchfasser zu schwingen, wie wolltest du Lanze und Schwert regieren! Meine Stimme, nur zu Ave und Halleluja gestimmt, wurde dem Feind ein Herold meiner Schwache sein, wenn ihn die Eurige uberwaltigte. Kein Gelubde sollte mich abhalten wieder in den Orden zu treten, den mein Schopfer selbst gestiftet hat! Gotz. Gluckliche Wiederkehr! |
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