"Johann Wolfgang Goethe. Egmont" - читать интересную книгу автораlцдnger! - - Sollte es wahr sein, was mir ein Freund neulich ins Ohr sagte?
daцЯ sie nachts einen Mann heimlich zu sich einlцдцЯt, da sie mich zц╝chtig immer vor Abend aus dem Hause treibt. Nein, es ist nicht wahr, es ist eine Lц╝ge, eine schцдndliche verleumderische Lц╝ge! Klцдrchen ist so unschuldig, als ich unglц╝cklich bin. - Sie hat mich verworfen, hat mich von ihrem Herzen gestoцЯen - - Und ich soll so fortleben? Ich duld, ich duld es nicht. - - Schon wird mein Vaterland von innerm Zwiste heftiger bewegt, und ich sterbe unter dem Getц╝mmel nur ab! Ich duld es nicht! - Wenn die Trompete klingt, ein SchuцЯ fцдllt, mir fцдhrt's durch Mark und Bein! Ach, es reizt mich nicht! es fordert mich nicht, auch mit einzugreifen, mit zu retten, zu wagen. - Elender, schimpflicher Zustand! Es ist besser, ich end auf einmal. Neulich stц╝rzt' ich mich ins Wasser, ich sank - aber die geцдngstete Natur war stцдrker; ich fц╝hlte, daцЯ ich schwimmen konnte, und rettete mich wider Wille. - - Kц╢nnt' ich der Zeiten vergessen, da sie mich liebte, mich zu lieben schien! - Warum hat mir 's Mark und Bein durchdrungen, das Glц╝ck? Warum haben mir diese Hoffnungen allen GenuцЯ des Lebens aufgezehrt, indem sie mir ein Paradies von weitem zeigten? - Und jener erste KuцЯ! Jener einzige! - Hier (die Hand auf den Tisch legend), hier waren wir allein - sie war immer gut und freundlich gegen mich gewesen - da schien sie sich zu erweichen - sie sah mich an - alle Sinnen gingen mir um, und ich fц╝hlte ihre Lippen auf den meinigen. - Und - und nun? - Stirb, Armer! Was zauderst du? (Er zieht ein Flцдschchen aus der Tasche.) Ich will dich nicht umsonst aus meines Bruders Doktorkцдstchen gestohlen haben, heilsames Gift! Du sollst mir dieses Bangen, diese Schwindel, diese TodesschweiцЯe auf einmal verschlingen und lц╢sen. Platz in Brц╝ssel Jetter und ein Zimmermeister treten zusammen. Zimmermeister. Sagt' ich's nicht voraus? Noch vor acht Tagen auf der Zunft sagt' ich, es wц╝rde schwere Hцдndel geben. Jetter. Ist's denn wahr, daцЯ sie die Kirchen in Flandern geplц╝ndert haben? Zimmermeister. Ganz und gar zugrunde gerichtet haben sie Kirchen und Kapellen. Nichts als die vier nackten Wцдnde haben sie stehen lassen. Lauter Lumpengesindel! Und das macht unsre gute Sache schlimm. Wir hцдtten eher, in der Ordnung und standhaft, unsere Gerechtsame der Regentin vortragen und drauf halten sollen. Reden wir jetzt, versammeln wir uns jetzt, so heiцЯt es, wir gesellen uns zu den Aufwieglern. Jetter. Ja, so denkt jeder zuerst: was sollst du mit deiner Nase voran? hцдngt doch der Hals gar nah damit zusammen. Zimmermeister. Mir ist's bange, wenn's einmal unter dem Pack zu lцдrmen anfцдngt, unter dem Volk, das nichts zu verlieren hat. Die brauchen das zum Vorwande, worauf wir uns auch berufen mц╝ssen, und bringen das Land in Unglц╝ck. (Soest tritt dazu.) Soest. Guten Tag, ihr Herrn! Was gibt's Neues? Ist's wahr, daцЯ die Bilderstц╝rmer gerade hierher ihren Lauf nehmen? Zimmermeister. Hier sollen sie nichts anrц╝hren. Soest. Es trat ein Soldat bei mir ein, Tobak zu kaufen - den fragt' ich aus. Die Regentin, so eine wackre kluge Frau sie bleibt, diesmal ist sie |
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