"Johann Wolfgang Goethe. Egmont" - читать интересную книгу автораverachtet noch gedruckt sein, so gutherzige Narren wir auch sind.
Jetter. Der Kц╢nig, denk ich, wцдre wohl ein gnцдdiger Herr, wenn er nur bessere Ratgeber hцдtte. Soest. Nein, nein! Er hat kein Gemц╝t gegen uns Niederlцдnder, sein Herz ist dem Volke nicht geneigt, er liebt uns nicht; wie kц╢nnen wir ihn wiederlieben? Warum ist alle Welt dem Grafen Egmont so hold? Warum trц╝gen wir ihn alle auf den Hцдnden? Weil man ihm ansieht, daцЯ er uns wohlwill; weil ihm die Frц╢hlichkeit, das freie Leben, die gute Meinung aus den Augen sieht; weil er nichts besitzt, das er dem Dц╝rftigen nicht mitteilte, auch dem, der's nicht bedarf. LaцЯt den Grafen Egmont leben! Buyck, an Euch ist's, die erste Gesundheit zu bringen! Bringt Eures Herrn Gesundheit aus. Buyck. Von ganzer Seele denn: Graf Egmont hoch! Ruysum. цЬberwinder bei St. Quintin. Buyck. Dem Helden von Gravelingen! Alle. Hoch! Ruysum. St. Quintin war meine letzte Schlacht. ich konnte kaum mehr fort, kaum die schwere Bц╝chse mehr schleppen. Hab ich doch den Franzosen noch eins auf den Pelz gebrennt, und da kriegt' ich zum Abschied noch einen StreifschuцЯ ans rechte Bein. Buyck. Gravelingen! Freunde! da ging's frisch! Den Sieg haben wir allein. Brannten und sengten die welschen Hunde nicht durch ganz Flandern? Aber ich mein, wir trafen sie! Ihre alten, handfesten Kerle hielten lange wider, und wir drцдngten und schossen und hieben, daцЯ sie die Mцдuler verzerrten und ihre Linien zuckten. Da ward Egmont das Pferd unter dem Leibe niedergeschossen, und wir stritten lange hinц╝ber herц╝ber, Mann fц╝r Mann, hin. Auf einmal kam's, wie vom Himmel herunter, von der Mц╝ndung des Flusses, bav, bau! immer mit Kanonen in die Franzosen drein. Es waren Englцдnder, die unter dem Admiral Malin von ungefцдhr von Dц╝nkirchen her vorbeifuhren. Zwar viel halfen sie uns nicht; sie konnten nur mit den kleinsten Schiffen herbei, und das nicht nah genug; schossen auch wohl unter uns - Es tat doch gut! Es brach die Welschen und hob unsern Mut. Da ging's! Rick! rack! herц╝ber, hinц╝ber! Alles totgeschlagen, alles ins Wasser gesprengt. Und die Kerle ersoffen, wie sie das Wasser schmeckten; und was wir Hollцдnder waren, gerad hintendrein. Uns, die wir beidlebig sind, ward erst wohl im Wasser wie den Frц╢schen; und immer die Feinde im FluцЯ zusammengehauen, weggeschossen wie die Enten. Was nun noch durchbrach, schlugen euch auf der Flucht die Bauerweiber mit Hacken und Mistgabeln tot. MuцЯte doch die welsche Majestцдt gleich das Pfц╢tchen reichen und Friede machen. Und den Frieden seid ihr uns schuldig, dem groцЯen Egmont schuldig. Alle. Hoch! dem groцЯen Egmont hoch! und abermal hoch! und abermal hoch! Jetter. Hцдtte man uns den statt der Margrete von Parma zum Regenten gesetzt! Soest. Nicht so! Wahr bleibt wahr! Ich lasse mir Margareten nicht schelten. Nun ist's an mir. Es lebe unsre gnцдd'ge Frau! Alle. Sie lebe! Soest. Wahrlich, treffliche Weiber sind in dem Hause. Die Regentin lebe! Jetter. Klug ist sie, und mцдцЯig in allem, was sie tut; hielte sie's |
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