"Адельберт фон Шамиссо. Peter Schlemihls wundersame Geschichte (нем. "Необычайные приключения Петера Шлемиля")" - читать интересную книгу автора

Bendel besann sich endlich fur mich, er sprang von der andern Seite aus
dem Wagen heraus, ich rief ihn noch zuruck und reichte ihm aus meinem
Kastchen, das mir eben zur Hand lag, eine reiche diamantene Krone, die die
schone Fanny hatte zieren sollen. Er trat vor, und sprach im Namen seines
Herrn, welcher solche Ehrenbezeugungen nicht annehmen konne noch wolle; es
musse hier ein Irrtum vorwalten; jedoch seien die guten Einwohner der
Stadt fur ihren guten Willen bedankt. Er nahm indes den dargehaltenen
Kranz von seinem Ort und legte den brillantenen Reif an dessen Stelle;
dann reichte er ehrerbietig der schonen Jungfrau die Hand zum Aufstehen,
entfernte mit einem Wink Geistlichkeit, Magistratus und alle Deputationen.
Niemand ward weiter vorgelassen. Er hie? den Haufen sich teilen und den
Pferden Raum geben, schwang sich wieder in den Wagen, und fort gings
weiter in gestrecktem Galopp, unter einer aus Laubwerk und Blumen erbauten
Pforte hinweg, dem Stadtchen zu. - Die Kanonen wurden immer frischweg
abgefeuert. - Der Wagen hielt vor meinem Hause; ich sprang behend in die
Tur, die Menge teilend, die die Begierde, mich zu sehen, herbeigerufen
hatte. Der Pobel schrie Vivat unter meinem Fenster, und ich lie? doppelte
Dukaten daraus regnen. Am Abend war die Stadt freiwillig erleuchtet.
Und ich wu?te immer noch nicht, was das alles bedeuten sollte und fur wen
ich angesehen wurde. Ich schickte Rascaln auf Kundschaft aus. Er lie? sich
denn erzahlen, wasma?en man bereits sichere Nachrichten gehabt, der gute
Konig von Preu?en reise unter dem Namen eines Grafen durch das Land; wie
mein Adjutant erkannt worden sei, und wie er sich und mich verraten habe;
wie gro? endlich die Freude gewesen, da man die Gewi?heit gehabt, mich im
Orte selbst zu besitzen. Nun sah man freilich ein, da ich offenbar das
strengste Inkognito beobachten wolle, wie sehr man unrecht gehabt, den
Schleier so zudringlich zu luften. Ich hatte aber so huldreich, so
gnadenvoll gezurnt, - ich wurde gewi? dem guten Herzen verzeihen mussen.
Meinem Schlingel kam die Sache so spa?haft vor, da? er mit strafenden
Reden sein Moglichstes tat, die guten Leute einstweilen in ihrem Glauben
zu bestarken. Er stattete mir einen sehr komischen Bericht ab, und da er
mich dadurch erheitert sah, gab er mir selbst seine verubte Bosheit zum
besten. - Mu? ichs bekennen? Es schmeichelte mir doch, sei es auch nur so,
fur das verehrte Haupt angesehen worden zu sein.
Ich hie? zu dem morgenden Abend unter den Baumen, die den Raum vor meinem
Hause beschatteten, ein Fest bereiten und die ganze Stadt dazu einladen.
Der geheimnisreichen Kraft meines Seckels, Bendels Bemuhungen und der
behenden Erfindsamkeit Rascals gelang es, selbst die Zeit zu besiegen. Es
ist wirklich erstaunlich, wie reich und schon sich alles in den wenigen
Stunden anordnete. Die Pracht und der Uberflu?, die da sich erzeugten;
auch die sinnreiche Erleuchtung war so weise verteilt, da? ich mich ganz
sicher fuhlte. Es blieb mir nichts zu erinnern, ich mu?te meine Diener
loben.
Es dunkelte der Abend. Die Gaste erschienen und wurden mir vorgestellt. Es
ward die Majestat nicht mehr beruhrt; aber ich hie? in tiefer Ehrfurcht
und Demut: Herr Graf. Was sollt ich tun? Ich lie? mir den Grafen gefallen,
und blieb von Stund an der Graf Peter. Mitten im festlichen Gewuhle
begehrte meine Seele nur nach der Einen. Spat erschien sie, sie, die die
Krone war und trug. Sie folgte sittsam ihren Eltern, und schien nicht zu
wissen, da? sie die Schonste sei. Es wurden mir der Herr Forstmeister,