"Erich von Daniken - Beweise" - читать интересную книгу автора (Daniken Erich von)

verbundenen Augen, er sieht die Zukunft nicht.

Wenn nur ein einziger weiser Mann im Besitz der absoluten Wahrheit w├дre (sein k├╢nnte!),
w├╝rde ich mich als erster einem Proze├Я der Meinungen und ┬╗Tatsachen┬л stellen.
Wissenschaftliche Wortf├╝hrer haben sich immer wieder geirrt, und oft waren sie stockblind.
Sie k├╢nnen drum f├╝r mich nicht die Qualit├дt eines Tatsachengerichts haben, das das letzte und
entscheidende Urteil spricht.

Irrt├╝mer sind keine Schande, wenn man daraus die n├╝tzliche Lehre zieht, mit Urteilen und
Verurteilungen zur├╝ckhaltend zu sein. Diese Bescheidenheit vermisse ich.

Weil in der Vergangenheit geschehen und bis in die j├╝ngste Zeit wiederholt, kann ich f├╝r
grandiose Irrt├╝mer sogar den Tatsachenbeweis antreten. Es macht nicht die geringste M├╝he,
eine unendliche Reihe von Beispielen der Blindheit wissenschaftlicher P├дpste zu bilden, wohl
aber auszuw├дhlen, um die Reihe nicht zu lang werden zu lassen. Sie erg├дbe eine
Enzyklop├дdie vom Umfang des Alten Testaments.

Ich h├╝te mich, tief in die Truhe geistigwissenschaftlicher Entwicklungen zu greifen. Trotzdem
tippe ich einige Wendemarken epochalen Denkens an.

Wenn ich Nikolaus Kopernikus (1473-1543) erw├дhne, der das Weltbild zertr├╝mmerte, als er
die Sonne als Zentrum der kreisf├╢rmigen Planetenbahnen postulierte . . .

Wenn ich von Johannes Kepler (1571-1630) spreche, der die Richtigkeit des heliozentrischen
Weltbildes bewies . . .
Wenn ich Giordano Bruno (1548-1600) anf├╝hre, der die Keckheit besa├Я, zu behaupten, da├Я es
mehrere Welten g├дbe . . .
Wenn ich Galileo Galilei (1564-1642) zitiere, der endg├╝ltig die Erde aus dem zentralen
Mittelpunkt des Weltalls verdr├дngte . . .
. . . dann wird die ┬╗andere Partei┬л behaupten, diese gro├Яen M├дnner w├дren aus religi├╢sen
Gr├╝nden von der Kurie verfolgt worden. Das wird man sagen, wenn auch die Forschung
l├дngst wei├Я: die zeitgen├╢ssischen Wissenschaftler lehnten in ├╝ppiger Mehrheit die
grundst├╝rzend neuen Ideen ab.

Nun gut. Es gibt schon lange keine Inquisition mehr, keinen Scheiterhaufen und keine
Bannbulle f├╝r die Verfechter neuer und k├╝hner Ideen. Verfocht die Kirche einstmals
Bastionen ihrer Glaubenslehre, k├╢nnte die Wissenschaft nun, frei von ├Дngsten, T├╝r und Tor
der Wissensmehrung durch neue Theorien und Hypothesen ├╢ffnen, also die Blockade f├╝r
revolution├дre Ideen ├╢ffnen.

Ich denke nicht an jene Spinner, die, alle Jahre wieder, das perpetuum mobile erfinden. Ich
denke an jene, die ihre neuen Theorien mit guten Indizien, ja, mit Tatsachenbeweisen
auszustatten vermochten und verm├╢gen.

Aber: wortf├╝hrende Wissenschaftler legen sich quer, wenn Neues ihr aus Fertigteilen
errichtetes Geb├дude zum Einsturz bringen k├╢nnte. Darum geht es heute oft viel odi├╢ser zu als
damals, als der Scheiterhaufen ein, wenn auch unangenehmes, schnelles Ende f├╝r die
St├╢renfriede des Establishments brachte. Manche der ehrenwerten Klugen haben, wohlgen├дhrt
am nie versiegenden Busen der alma mater, Speck angesetzt, den sie wie einen quabbeligen
Panzer den Unbequemen entgegenrollen. Sie sind sich untereinander zwar nicht gr├╝n, aber