"Harry Potter und der Gefangene von Askaban" - читать интересную книгу автора (Rowling Joanne K.)

Die Karte des Rumtreibers

Madam Pomfrey beschloß resolut, Harry übers Wochenende im Krankenflügel zu behalten. Er widersprach nicht und klagte auch nicht, doch sie durfte nichts von den kläglichen Überbleibseln seines Nimbus Zweitausend fortwerfen. Das war albern, und er wußte es, denn der Nimbus war nicht mehr zu retten, und doch konnte er einfach nicht anders: Er hatte das Gefühl, einen guten Freund verloren zu haben.

Der Strom der Besucher riß nicht ab, und alle kamen, um ihn aufzumuntern. Hagrid schickte ihm einen Strauß Ringelblumen, der wie ein gelber Kohlkopf aussah, und Ginny Weasley, puterrot angelaufen, tauchte mit einer selbst gebastelten Genesungskarte auf, die mit schriller Stimme zu singen begann, wenn Harry sie nicht unter einer schweren Obstschale zum Schweigen brachte. Das Team der Gryffindors tauchte am Sonntagmorgen wieder auf, und diesmal war auch Wood dabei. Er mache Harry nicht den geringsten Vorwurf, sagte er mit merkwürdig hohler, lebloser Stimme. Ron und Hermine wichen nur nachts von Harrys Bett. Doch was sie auch sagten oder taten, sie konnten Harry nicht aufheitern, denn sie wußten nur die Hälfte von dem, was ihn wirklich beunruhigte.

Keinem hatte er von dem Grimm erzählt, nicht einmal Ron und Hermine, denn wußte, daß Ron panisch und Hermine spöttisch reagieren würde. Tatsache blieb jedoch, daß er jetzt schon zweimal erschienen war, und beiden Erscheinungen waren lebensgefährliche Unfälle gefolgt. Beim ersten Mal war er beinahe vom Fahrenden Ritter überrollt worden; beim zweiten Mal war er von seinem Besen fünfzehn Meter in die Tiefe gestürzt. Würde der Grimm ihn jagen, bis er wirklich starb? Sollte er für den Rest seines Lebens unentwegt nach dem Untier Ausschau halten?

Und dann waren da noch die Dementoren. Immer, wenn Harry an sie dachte, wurde ihm schlecht und er fühlte sich gedemütigt. Alle sagten, die Dementoren seien schrecklich, aber kein anderer brach jedes Mal bei ihrem Anblick zusammen… und niemand sonst hörte im Kopf den Widerhall der Schreie von sterbenden Verwandten…

Denn Harry wußte jetzt, wessen Stimme es war, die er gehört hatte. Er hatte sich ihre Worte wiederholt, immer und immer wieder in den nächtlichen Stunden im Krankenflügel, in denen er wach lag und auf die hellen Streifen starrte, die das Mondlicht an die Decke warf. Wenn sich die Dementoren näherten, hörte er die letzten Momente im Leben seiner Mutter, ihre Versuche, ihn, Harry, vor Lord Voldemort zu schützen, und Lord Voldemorts Gelächter, bevor er sie ermordete… Harry döste ein und schreckte immer wieder hoch, sank in Träume voll feuchtkalter, verrotteter Hände und grauenerfüllten Flehens, er schreckte auf und kam nicht von der Stimme seiner Mutter los und wollte sie sich immer wieder in Erinnerung rufen.

Es war eine Erleichterung, am Montag ins lärmende Getriebe der Schule zurückzukehren, wo er gezwungen war, an andere Dinge zu denken, selbst wenn er Draco Malfoys Hänseleien über sich ergehen lassen mußte. Malfoy war ganz entzückt vor Schadenfreude über die Niederlage der Gryffindors. Endlich hatte er sich die Bandagen abgenommen und er feierte diesen Anlaß, indem er Harrys Sturz vom Besen beschwingt nachspielte. Zudem verbrachte er einen Großteil ihrer nächsten Zaubertrankstunden mit Auftritten als Dementor im Kerker. Ron verlor schließlich die Nerven und warf ein großes, glitschiges Krokodilherz auf Malfoy, das ihn im Gesicht traf; daraufhin zog Snape den Gryffindors fünfzig Punkte ab.

»Wenn Snape wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste gibt, melde ich mich krank«, sagte Ron nach dem Mittagessen auf dem Weg zu Professor Lupins Klassenzimmer.»Sieh erst mal nach, wer drin ist, Hermine.«

Hermine öffnete die Tür einen Spaltbreit und spähte hinein.

»Du kannst kommen!«

Professor Lupin war wieder da. Deutlich mitgenommen sah er aus. Sein alter Umhang hing ihm noch schlaffer um die Schultern als sonst und er hatte dunkle Schatten unter den Augen; dennoch lächelte er sie an, als sie ihre Plätze einnahmen, und die ganze Klasse brach sofort in einen Sturm von Beschwerden über Snapes Verhalten während Lupins Krankheit aus.

»Das ist nicht fair, er macht nur Vertretung, warum muß er uns Hausaufgaben aufgeben?«

»Wir wissen doch nichts über Werwölfe -«

»- zwei Rollen Pergament!«

»Habt ihr Professor Snape gesagt, daß wir Werwölfe noch nicht behandelt haben?«, fragte Lupin in die Runde und runzelte leicht die Stirn.

Das Gebrabbel brach wieder los.

»Ja, aber er sagte, wir seien weit zurück -«

»- er wollte nichts davon hören -«

»- zwei Rollen Pergament!«

Professor Lupin lächelte angesichts der Entrüstung auf den Gesichtern.

»Macht euch keine Sorgen, ich spreche mit Professor Snape. Den Aufsatz müßt ihr nicht schreiben.«

»O nein«, sagte Hermine enttäuscht.»Meiner ist schon fertig!«

Sie hatten eine recht vergnügliche Stunde. Professor Lupin hatte einen Glaskasten mit einem Hinkepank mitgebracht, einem kleinen einbeinigen Geschöpf, das aussah, als bestünde es aus Rauchschwaden und wäre recht schwächlich und harmlos.

»Der Hinkepank lockt Reisende in die Sümpfe«, sagte Professor Lupin, und die Klasse schrieb eifrig mit.»Seht ihr die Laterne, die er in der Hand hat? Er hüpft voraus – die Leute folgen dem Licht – und dann -«

Der Hinkepank machte ein fürchterlich quietschendes Geräusch am Glas.

Als es läutete, packten alle ihre Sachen ein und gingen zur Tür, auch Harry, doch -

»Wart einen Moment, Harry«, rief Lupin,»ich möchte kurz mit dir sprechen.«

Harry kam zurück und sah Professor Lupin zu, wie er den Glaskasten des Hinkepanks mit einem Tuch abdeckte.

»Ich hab von dem Spiel gehört«, sagte Lupin, wandte sich zum Pult um und steckte die Bücher in seine Mappe,»und es tut mir Leid wegen deines Besens. Gibt es eine Möglichkeit, ihn zu reparieren?«

»Nein«, sagte Harry.»Der Baum hat ihn zu Kleinholz verarbeitet.«

Lupin seufzte.

»Sie haben die Peitschende Weide in dem Jahr gepflanzt, als ich nach Hogwarts kam. Wir haben damals aus Jux versucht ihr so nah wie möglich zu kommen und den Stamm zu berühren. Schließlich hat ein junge namens Davey Gudgeon fast ein Auge verloren und wir durften dann nicht mehr in ihre Nähe. Wird Zeit, daß sie ausgerissen wird… Ich werd mal mit Professor Dumbledore reden…«

»Haben Sie auch von den Dementoren gehört?«, überwand sich Harry zu fragen.

Lupin warf ihm einen raschen Blick zu.

»Ja, hab ich. Ich glaube, keiner von uns hat Professor Dumbledore jemals so wütend gesehen. Sie sind schon seit einiger Zeit ungehalten… verärgert, weil er sich weigert, sie auf das Gelände zu lassen ich vermute, daß du ihretwegen abgestürzt bist?«

»Ja«, sagte Harry. Er zögerte, und dann brach die Frage, die ihm auf der Zunge lag, unwillkürlich aus ihm heraus.»Warum? Warum bin ich so anfällig für sie? Bin ich schlicht und einfach -?«

»Es hat nichts mit Schwäche zu tun«, sagte Professor Lupin scharf, als ob er Harrys Gedanken lesen könnte.»Die Dementoren greifen dich stärker an als die andern, weil es schreckliche Ereignisse in deiner Vergangenheit gibt, die die andern nicht erlebt haben.«

Ein Strahl der Wintersonne fiel ins Klassenzimmer und beleuchtete Lupins graue Haare und die Furchen auf seinem jungen Gesicht.

»Dementoren gehören zu den übelsten Kreaturen, die auf der Erde wandeln. Sie brüten an den dunkelsten, schmutzigsten Orten, sie schaffen Zerfall und Verzweiflung, sie saugen Frieden, Hoffnung und Glück aus jedem Menschen, der ihnen nahe kommt. Wenn sie können, nähren sie sich so lange von ihm, bis er ähnlich wie sie selbst wird… seelenlos und böse. Selbst Muggel spüren ihre Anwesenheit, auch wenn sie sie nicht sehen können. Wenn du einem Dementor zu nahe kommst, saugt er jedes gute Gefühl, jede glückliche Erinnerung aus dir heraus. Und dir bleiben nur die schlimmsten Erfahrungen deines Lebens.

Und das Schlimmste, was dir passiert ist, Harry, würde jeden anderen ebenfalls vom Besen hauen. Du brauchst dich dessen nicht zu schämen.«

»Wenn sie mir nahe kommen -«, Harry starrte mit zugeschnürter Kehle auf Lupins Pult,»kann ich hören, wie Voldemort meine Mutter ermordet.«

Lupin machte eine jähe Bewegung mit dem rechten Arm, als wollte er Harry an der Schulter packen, doch er besann sich. Einen Augenblick schwiegen beide, dann -

»Warum mußten sie ausgerechnet zum Spiel kommen?«, sagte Harry verbittert.

»Sie werden langsam hungrig«, sagte Lupin kühl und verschloß mit einem Klicken seine Mappe.»Dumbledore will sie nicht in die Schule lassen, also sind ihre Vorräte an menschlicher Beute aufgebraucht… Ich vermute mal, sie konnten der großen Menschenmenge um das Quidditch-Feld nicht widerstehen. All die Aufregung… die aufgepeitschten Gefühle… so stellen sie sich ein Festessen vor.«

»Askaban muß schrecklich sein«, murmelte Harry.

Lupin nickte grimmig.

»Die Festung ist auf einer kleinen Insel gebaut, weit draußen im Meer, doch sie brauchen keine Mauern und kein Wasser, um die Gefangenen an der Flucht zu hindern, nicht, wenn sie alle in ihren Köpfen gefangen sind, unfähig, einen zuversichtlichen Gedanken zu fassen. Die meisten werden nach ein paar Wochen verrückt.«

»Aber Sirius Black ist ihnen entkommen«, sagte Harry langsam.»Er ist geflohen.«

Lupins Mappe glitt vom Tisch; er mußte rasch zugreifen, um sie aufzufangen.

»Ja«, sagte er und richtete sich auf»Black muß einen Weg gefunden haben, wie man sie besiegt. Ich hätte nicht gedacht, daß es möglich wäre… Dementoren, heißt es, berauben einen Zauberer seiner Kräfte, wenn er ihnen zu lange ausgeliefert ist…«

»Sie haben es doch geschafft, daß dieser Dementor im Zug geflohen ist«, sagte Harry plötzlich.

»Es gibt – gewisse Verteidigungskünste, die man einsetzen kann«, sagte Lupin.»Aber es war nur ein Dementor im Zug. Je mehr da sind, desto schwieriger wird es, ihnen Widerstand zu leisten.«

»Was denn für Verteidigungskünste?«, fragte Harry sofort.»Können Sie mir die beibringen?«

»Ich möchte nicht so tun, als wäre ich ein Fachmann für den Kampf gegen Dementoren, Harry… ganz im Gegenteil…«

»Aber wenn die Dementoren auch zum nächsten Quidditch-Spiel kommen – muß ich gegen sie kämpfen können -«

Lupin sah in Harrys entschlossenes Gesicht, zögerte einen Moment und sagte dann:»Also… gut. Ich versuche dir zu helfen. Aber ich fürchte, du mußt dich bis nach den Weihnachtsferien gedulden. Bis dahin hab ich noch eine Menge zu tun. Das war eine recht unpassende Zeit, um krank zu werden.«

Das Versprechen Lupins, ihn in die Kunst der Verteidigung gegen die Dementoren einzuweihen, die Hoffnung, den Tod seiner Mutter nie mehr mit anhören zu müssen, und die Tatsache, daß Ravenclaw die Hufflepuffs im Quidditch-Match Ende November einfach platt machte – all dies hob Harrys Stimmung beträchtlich. Die Gryffindors waren noch nicht ganz aus dem Rennen, aber eine weitere Niederlage konnten sie sich nicht leisten. Wood gewann seine fieberhafte Tatkraft wieder zurück und trimmte seine Leute härter denn je in den eisigen Regenschauern, die bis in den Dezember hinein anhielten. Harry sah weit und breit keine Spur von einem Dementor. Dumbledores Wut schien sie auf ihren Posten an den Eingängen zu halten.

Zwei Wochen vor den Weihnachtsferien nahm der Himmel plötzlich ein blendend helles, opalenes Weiß an und das schlammige Gelände war eines Morgens in glitzernden Frost gehüllt. Im Schloß herrschte schon ein wenig vorweihnachtliche Stimmung. Professor Flitwick, der Lehrer für Zauberkunst, hatte sein Klassenzimmer bereits mit schimmernden Lichtern geschmückt, die sich als echte, flatternde Feen herausstellten. Gut gelaunt sprachen sie in den Klassen darüber, was sie alles in den Ferien vorhatten. Ron und Hermine hatten beschlossen, in Hogwarts zu bleiben. Ron behauptete, er könne es keine zwei Wochen mit Percy aushalten, und Hermine meinte, sie wolle unbedingt mal ganz in Ruhe in der Bibliothek arbeiten, doch Harry ließ sich nicht täuschen: Sie blieben da, um ihm Gesellschaft zu leisten, und er war sehr dankbar dafür.

Alle freuten sich auf den nächsten Ausflug nach Hogsmeade am letzten Wochenende vor den Ferien – alle außer Harry.

»Wir können dort für Weihnachten einkaufen!«, sagte Hermine,»Mum und Dad werden ganz begeistert sein von dieser Zahnweiß-Pfefferminzlakritze aus dem Honigtopf!«

Harry fand sich damit ab, der Einzige aus der dritten Klasse zu sein, der nicht mitkam, borgte sich von Wood das Heft Rennbesen im Test und beschloß, sich über die verschiedenen Bauweisen der Besen kundig zu machen. Beim Training flog er jetzt einen der Schulbesen, einen alten, ziemlich langsamen und kippeligen Shooting Star; was er brauchte, war ein neuer Besen.

Am Samstagmorgen verabschiedeten sich Ron und Hermine von Harry und machten sich, eingemummelt in Mäntel und Schals, nach Hogsmeade auf. Harry stieg allein die Marmortreppe hoch und ging die Korridore entlang zurück zum Turm der Gryffindors. Draußen hatte es angefangen zu schneien und im Schloß herrschte tiefe Stille.

»Psst – Harry!«

Auf halbem Weg durch einen der Korridore wandte er sich um und sah Fred und George, die hinter der Statue einer buckligen, einäugigen Hexe hervorlugten.

»Was macht ihr denn da?«, sagte Harry verdutzt.»Wieso geht ihr nicht mit nach Hogsmeade?«

»Wir wollen dich noch ein wenig in festliche Laune versetzen, bevor wir gehen«, sagte Fred und zwinkerte geheimnistuerisch.»Komm hier rein…«

Er nickte zu einem leeren Klassenzimmer links von der einäugigen Statue hinüber. Harry folgte Fred und George hinein. George schloß leise die Tür und wandte sich dann mit strahlendem Gesicht Harry zu.

»Hier ist schon mal ein Weihnachtsgeschenk für dich, Harry«, sagte er.

Schwungvoll zog Fred etwas aus seinem Mantel und legte es auf das Pult vor ihnen. Es war ein großes, quadratisches, heftig mitgenommenes Blatt Pergament. Kein Wort stand darauf Harry vermutete, es sei einer ihrer Scherze, und starrte das Pergament an.

»Was soll das sein?«

»Das, Harry, ist das Geheimnis unseres Erfolgs«, sagte George und strich liebevoll über das Pergament.

»Wir bringen es kaum übers Herz, uns davon zu trennen«, sagte Fred,»aber gestern Abend haben wir beschlossen, daß du es dringender brauchst als wir.«

»Außerdem kennen wir es auswendig«, sagte George.»Wir vererben es dir. Eigentlich brauchen wir es auch nicht mehr.«

»Und was soll ich mit diesem Fetzen anfangen?«, fragte Harry.

»Diesem Fetzen!«, wiederholte Fred und schloß die Augen mit einer Grimasse, als ob Harry ihn tödlich beleidigt hätte.»Erklär es ihm, George.«

»Also… als wir in der ersten Klasse waren, Harry – jung, sorglos und unschuldig -«

Harry schnaubte. Daß Fred und George jemals unschuldig gewesen waren, bezweifelte er stark.

»- na ja, jedenfalls unschuldiger, als wir jetzt sind – auf jeden Fall bekamen wir damals wegen einer Kleinigkeit Ärger mit Filch.«

»Wir haben eine Stinkbombe im Korridor platzen lassen und aus irgendeinem Grund hat ihn das geärgert -«

»Also hat er uns in sein Büro geschleift und kam gleich mit den üblichen Drohungen -«

»- Strafarbeit -«

»- Bauchaufschlitzen -«

»- und ganz zufällig fiel uns an einem seiner Schränke eine Schublade ins Auge mit der Aufschrift Beschlagnahmt und gemeingefährlich.«

»Versteh schon -«, sagte Harry und fing an zu grinsen.

»Na, was hättest du getan?«, sagte Fred.»George hat ihn mit noch einer Stinkbombe abgelenkt, ich hab die Schublade aufgerissen und – das hier rausgeholt.«

»Ist nicht so schlecht, wie es klingt«, sagte George.»Wir glauben nicht, daß Filch jemals rausgefunden hat, wie man damit umgeht. Er hat wahrscheinlich geahnt, was es war, oder er hätte es nicht beschlagnahmt.«

»Und ihr wißt, wie man damit umgeht?«

»o ja«, sagte Fred feixend.»Dieses kleine hübsche Pergamentchen hat uns mehr beigebracht als alle Lehrer dieser Schule zusammen.«

»Ihr verarscht mich doch.«, sagte Harry und sah das zerfranste alte Pergamentstück an.

»Aach – wir doch nicht«, sagte George.

Er zog seinen Zauberstab hervor, berührte sanft das Pergament und sagte:»Ich schwöre feierlich, daß ich ein Tunichtgut bin.«

Und sofort begannen sich von dem Punkt, den George berührt hatte, dünne Tintenlinien wie ein Spinnennetz auszubreiten. Sie liefen zusammen, überkreuzten sich und wucherten in die Ecken des Pergaments; dann erblühten Wörter auf dem Blatt, in großer, verschnörkelter Schrift, die verkündeten: