"Макс Фриш. Skizze (нем.)" - читать интересную книгу автораes nicht, sich einzumischen. Aber ein feiner Mensch, einer von den wenigen.
Fur Schinz wurde es sich nur darum handeln, dass Alexis die beiden Texte liest, den Bericht in der Zeitung und seine eigene Einsendung. Um dann zu sagen, ob er die Einsendung richtig findet oder verfehlt, anma?end, ubertrieben. Nur keine Ubertreibung! "Ich brauche deinen Rat." Alexis liegt noch im Bett. "Ich habe einen kleinen Skandal -." "Ich wei?." "Nun ist folgendes -" Telefon, Alexis nimmt es ab. Schinz wartet, erhebt sich etwas unrastig, tritt ans Fenster, um eine Zigarette zu rauchen... Bimba will wissen, ob ihr Mann vielleicht bei Alexis ist - Eine Minute spater, ohne seine Sache vorzubringen, ist Schinz wieder gegangen, unhaltbar wie ein launischer Junge; ein Mann von sechsundfunfzig Jahren, Doktor Schinz, Rechtsanwalt, Vorstand des Kunstvereins. Alexis ruft Bimba an: "Was habt ihr denn?" fragt er. Bimba weint... So geht das weiter, alles etwas komisch, etwas kleinlich, etwas ubertrieben. Schinz ist auf die Zeitung gegangen; man kennt sich gesellschaftlich, und die Leute mussen ihn empfangen, tun es auch, alles nicht unfreundlich, aber es gelingt ihnen nicht, Schinz zu uberzeugen, dass seine Einsendung, um nur davon zu reden, unmoglich ist. "Nein! der Mann hat nicht gestohlen -." Die Herren sehen einander nur an, schweigen, wie die arme Bimba die alles auf den Kopf stellen, aber wirklich alles, kein Glaube bleibt an seinem gewohnten Ort, kein Wort, das ein Leben lang gegolten hat... "Gut", sagt der Schriftleiter: "bleiben wir bei der Sache! Sie beharren also darauf, dass wir Ihre Einsendung veroffentlichen -" "Ja." "Herr Doktor", sagt der Herr: "darauf kann ich Ihnen nur eines sagen: ich bin bereit, aber ich warne Sie." Schinz, von dem zweifellos menschlichen Ton beruhrt, hat seine Einsendung nochmals zur Hand genommen, obschon er ihren Text nachgerade kennt. Der Herr halt es fur seine menschliche Pflicht, Schinz zu warnen; er wiederholt das noch einige Male. Schinz will naturlich nicht starrsinnig sein. Eine Pose des Mutes? Der Herr halt es gar nicht fur Mut, wenn Schinz daran festhalt, sondern fur Irrsinn; er sagt es gelinder: Fauxpas. Auch Schinz halt es nicht fur Mut; die Einsendung sagt wirklich nichts, was ihm nicht selbstverstandlich ist. Nicht so: Euch will ich es einmal sagen, ich, Heinrich Gottlieb Schinz! Sondern ganz simpel: Warum soll ich verschweigen. was ich finde? Als einer von Mut redete, hat es ihm fast Angst gemacht; aber er kann nichts Mutiges daran finden. "Wie Sie wollen". sagt der Herr - Seine Einsendung bleibt also da. "Und ohne jeden Strich?" "Ja", sagt Schinz: "es sind ja kaum anderthalb Seiten -." Schinz, seine Mappe in der linken Hand, hat sich verabschiedet, wie er es gewohnt ist, hoflich, Auge in Auge; sie schauen ihn an wie einen, der an die Front geht... Am andern Morgen, wie er wieder beim Fruhstuck sitzt, ist |
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