"Johann Wolfgang Goethe. Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand" - читать интересную книгу автора Georg. Hort weiter. Da er des andern Tags in die Messe ging, pa?t ich
meine Zeit ab. Er war allein mit einem Knaben. Ich stund unten an der Treppe und sagte leise zu ihm: >Ein paar Worte von Euerm Berlichingen.< Er ward besturzt; ich sahe das Gestandnis seines Lasters in seinem Gesicht, er hatte kaum das Herz, mich anzusehen, mich, einen schlechten Reitersjungen. Selbitz. Das macht, sein Gewissen war schlechter als dein Stand. Georg. >Du bist Bambergisch?< sagt' er. - >Ich bring einen Gru? vom Ritter Berlichingen<, sagt ich, >und soll fragen -< - >Komm morgen fruh<, sagt' er, >an mein Zimmer, wir wollen weiterreden.< Gotz. Kamst du? Georg. Wohl kam ich, und mu?t im Vorsaal stehn, lang, lang. Und die seidnen Buben beguckten mich von vorn und hinten. Ich dachte, guckt ihr - Endlich fuhrte man mich hinein, er schien bose, mir war's einerlei. Ich trat zu ihm und legte meine Kommission ab. Er tat feindlich bose, wie einer, der kein Herz hat und 's nit will merken lassen. Er verwunderte sich, da? Ihr ihn durch einen Reitersjungen zur Rede setzen lie?t. Das verdro? mich. Ich sagte, es gabe nur zweierlei Leut, brave und Schurken, und ich diente Gotzen von Berlichingen. Nun fing er an, schwatzte allerlei verkehrtes Zeug, das darauf hinausging: Ihr hattet ihn ubereilt, er sei Euch keine Pflicht schuldig und wolle nichts mit Euch zu tun haben. Georg. Das und noch mehr - Er drohte mir - Gotz. Es ist genug! Der ware nun auch verloren! Treu und Glaube, du hast mich wieder betrogen. Arme Marie! Wie werd ich dir's beibringen! Selbitz. Ich wollte lieber mein ander Bein dazu verlieren, als so ein Hundsfott sein. (Ab.) Bamberg Adelheid. Weislingen. Adelheid. Die Zeit fangt mir an unertraglich lang zu werden; reden mag ich nicht, und ich schame mich, mit Euch zu spielen. Langeweile, du bist arger als ein kaltes Fieber. Weislingen. Seid Ihr mich schon mude? Adelheid. Euch nicht sowohl als Euern Umgang. Ich wollte, Ihr wart, wo Ihr hinwolltet, und wir hatten Euch nicht gehalten. Weislingen. Das ist Weibergunst! Erst brutet sie, mit Mutterwarme, unsere liebsten Hoffnungen an; dann, gleich einer unbestandigen Henne, |
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