"Harry Potter und der Halbblutprinz" - читать интересную книгу автора (Rowling Joanne K.)

Wollen und Nichtwollen

Harry Potter schnarchte laut. Er hatte fast vier Stunden lang auf einem Stuhl neben seinem Zimmerfenster gesessen und auf die Straße hinausgestarrt, die immer finsterer wurde, und schließlich war er eingeschlafen, das Gesicht seitlich gegen die kalte Fensterscheibe gepresst, die Brille schief auf der Nase und den Mund weit offen. Der trübe Beschlag, den sein Atem auf dem Fenster hinterlassen hatte, glänzte in dem orangeroten Schein der Straßenlaterne draußen, und durch das künstliche Licht verlor sein Gesicht alle Farbe, so dass er unter seinem zerzausten schwarzen Haarschopf wie ein Gespenst aussah.

Überall im Zimmer waren diverse Habseligkeiten verstreut und dazu jede Menge Abfall. Eulenfedern, Apfelreste und Bonbonpapiere bedeckten den Fußboden, etliche Zauberbücher lagen wie Kraut und Rüben zwischen den verknäuelten Umhängen auf seinem Bett, und in einem Lichtkegel auf seinem Schreibtisch herrschte ein Durcheinander von Zeitungen. Eine der Schlagzeilen verkündete sensationsheischend:


HARRY POTTER: DER AUSERWÄHLTE?

Es sind nach wie vor Gerüchte im Umlauf über den jüngsten mysteriösen Vorfall im Zaubereiministerium, bei dem Er, dessen Name nicht genannt werden darf, erneut gesichtet wurde.

»Wir dürfen nicht darüber sprechen, stellen Sie mir keine Fragen«, sagte ein aufgeregter Vergissmich, der seinen Namen nicht angeben wollte, als er gestern Abend das Ministerium verließ.

Nichtsdestotrotz bestätigen hochrangige Quellen innerhalb des Ministeriums, dass der Vorfall sich hauptsächlich in der sagenumwobenen Halle der Prophezeiung abspielte.

Während Zauberersprecher des Ministeriums sich bislang weigern, auch nur die Existenz eines solchen Ortes zu bestätigen, sind immer mehr Mitglieder der Zauberergemeinschaft davon überzeugt, dass jene Todesser, die inzwischen Strafen wegen Hausfriedensbruch und versuchten Diebstahls in Askaban absitzen, dort eine Prophezeiung zu stehlen versuchten. Der Inhalt dieser Prophezeiung ist unbekannt, allerdings treten gehäuft Spekulationen auf, wonach sie Harry Potter betrifft, die einzige bekannte Person, die je den Todesfluch überlebt hat und von dem man auch weiß, dass er in der fraglichen Nacht im Ministerium war. Manche gehen so weit, Potter als den »Auserwählten« zu bezeichnen. Sie glauben, dass die Prophezeiung ihn als den Einzigen benennt, der fähig sein wird, uns von Ihm, dessen Name nicht genannt werden darf, zu befreien.

Wo sich die Prophezeiung gegenwärtig befindet, falls sie existiert, ist unbekannt, obwohl (Forts. Seite 2, Spalte 5)


Neben dieser Zeitung lag eine zweite. Sie trug die Schlagzeile:


SCRIMGEOUR NACHFOLGER VON FUDGE

Den größten Teil ihrer Titelseite beanspruchte das riesige Schwarzweißfoto eines Mannes mit einer üppigen Löwenmähne und einem ziemlich zerfurchten Gesicht. Das Bild bewegte sich – der Mann winkte zur Decke.


Rufus Scrimgeour, vormals Leiter des Aurorenbüros in der Abteilung für Magische Strafverfolgung, hat die Nachfolge von Cornelius Fudge als Zaubereiminister angetreten. Die Ernennung wurde von der Zauberergemeinschaft überwiegend mit Begeisterung aufgenommen, obwohl nur wenige Stunden nach der Amtsübernahme durch Scrimgeour Gerüchte aufkamen, es gebe einen Konflikt zwischen dem neuen Minister und Albus Dumbledore, dem jüngst wieder eingesetzten Großmeister des Zaubergamots.

Scrimgeours Sprecher räumten ein, dass er sofort nach der Übernahme des höchsten Amtes mit Dumbledore zusammengetroffen sei, wollten jedoch zu den erörterten Fragen keine Stellung nehmen. Albus Dumbledore ist bekanntlich (Forts. Seite 3, Spalte 2)


Links neben dieser Zeitung lag eine weitere, die so gefaltet war, dass ein Artikel mit der Überschrift »MINISTERIUM GARANTIERT SICHERHEIT DER SCHÜLER« zu sehen war.


Der gerade ernannte Zaubereiminister, Rufus Scrimgeour, sprach heute über die neuen, harten Maßnahmen seines Ministeriums, durch die den Schülern, die im Herbst an die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei zurückkehren werden, Sicherheit gewährleistet werden soll.

»Aus nahe liegenden Gründen wird das Ministerium keine Einzelheiten seines strengen neuen Sicherheitsplans nennen«, sagte der Minister, ein Insider im Ministerium bestätigte jedoch, dass zu den Maßnahmen Abwehrzauber und Defensivbeschwörungen gehören, eine Reihe komplizierter Gegenflüche und eine kleine Sondereinheit von Auroren, die sich ausschließlich dem Schutz der Hogwarts-Schule widmen soll.

Die Mehrheit fühlt sich durch die harte Gangart des neuen Ministers in puncto Schülersicherheit offenbar beruhigt. Mrs Augusta Longbottom erklärte: »Mein Enkel Neville – übrigens ein guter Freund von Harry Potter, er hat im Juni an seiner Seite im Ministerium gegen die Todesser gekämpft und –


Doch der Rest des Berichts wurde von einem großen Vogelkäfig verdeckt, der auf der Zeitung stand. Im Käfig saß eine prächtige Schneeeule. Mit ihren bernsteinfarbenen Augen inspizierte sie gebieterisch das Zimmer, dabei drehte sie manchmal den Kopf und starrte ihren schnarchenden Herrn an. Das ein oder andere Mal klackerte sie ungeduldig mit dem Schnabel, aber Harry schlief so tief, dass er sie nicht hörte.

Ein großer Schrankkoffer stand genau in der Mitte des Zimmers. Sein Deckel war offen: Er wirkte erwartungsvoll, doch er war fast leer bis auf ein bisschen alte Unterwäsche, Süßigkeiten, leere Tintenfässer und zerbrochene Federn, die seinen Boden bedeckten. Neben ihm auf dem Fußboden lag ein violettes Merkblatt, auf dem die Worte prangten:


Herausgegeben im Auftrag des Zaubereiministeriums ZUM SCHUTZ IHRES HAUSES UND IHRER FAMILIE VOR DEN DUNKLEN KRÄFTEN


Die Zauberergemeinschaft wird gegenwärtig von einer Organisation bedroht, die sich die Todesser nennt. Die Beachtung der folgenden einfachen Sicherheitsrichtlinien wird Ihnen helfen, sich selbst, Ihre Familie und Ihr Haus vor Angriffen zu schützen.

1. Wir raten Ihnen, das Haus nicht allein zu verlassen.

2. Besondere Vorsicht sollten Sie während der Nachtstunden walten lassen. Wann immer möglich, richten Sie es so ein, dass Ihre Reisen vor Einbruch der Dunkelheit beendet sind.

3. Überprüfen Sie die Sicherheitsvorkehrungen rund um Ihr Haus und sorgen Sie dafür, dass sämtliche Familienmitglieder mit Notfallmaßnahmen wie Schild- und Desillusionierungszaubern vertraut sind sowie, im Falle von minderjährigen Familienmitgliedern, mit dem Seit-an-Seit-Apparieren.

4. Stimmen Sie sich in Sicherheitsfragen mit engen Freunden und Verwandten ab, damit Sie Todesser, die sich mit Hilfe des Vielsaft-Tranks (siehe Seite 2) als andere ausgeben, erkennen können.

5. Sollten Sie den Eindruck haben, dass ein Familienmitglied, Kollege, Freund oder Nachbar sich sonderbar verhalten, wenden Sie sich sofort an das Kommando der Magischen Strafverfolgung. Die betreffenden Personen stehen möglicherweise unter dem Imperius-Fluch (siehe Seite 4).

6. Sollte das Dunkle Mal über einem Wohnhaus oder einem anderen Gebäude erscheinen, BETRETEN SIE ES NICHT, sondern wenden Sie sich unverzüglich an das Aurorenbüro.

7. Nicht bestätigte Sichtungen lassen vermuten, dass die Todesser jetzt möglicherweise Inferi einsetzen (siehe Seite 10). Jegliche Sichtung eines Inferius, oder das Zusammentreffen mit einem solchen, ist UNVERZÜGLICH dem Ministerium zu melden.


Harry stöhnte im Schlaf und sein Gesicht rutschte ein paar Zentimeter am Fenster hinunter, was seine Brille noch schiefer rückte, doch er wachte nicht auf. Ein Wecker, den Harry vor mehreren Jahren repariert hatte, tickte laut auf dem Fenstersims, er zeigte eine Minute vor elf. Daneben war ein Bogen Pergament zu sehen, den Harry locker in der Hand hielt, bedeckt mit feiner, schräger Schrift. Harry hatte diesen Brief, seit er vor drei Tagen eingetroffen war, so oft gelesen, dass er, obwohl er fest eingerollt angekommen war, jetzt ganz flach dalag.


Lieber Harry,

wenn es dir passt, werde ich nächsten Freitag um elf Uhr abends im Ligusterweg Nummer vier vorbeikommen, um dich zum Fuchsbau zu begleiten. Du bist eingeladen, den Rest deiner Schulferien dort zu verbringen.

Wenn du einverstanden bist, wäre ich auch froh über deine Hilfe in einer Angelegenheit, die ich hoffentlich auf dem Weg zum Fuchsbau erledigen kann. Ich werde das genauer erklären, wenn wir uns sehen.

Bitte schicke deine Antwort eulenwendend. In der Hoffnung, dich Freitag zu sehen, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen dein

Albus Dumbledore


Obwohl er dieses Schreiben bereits auswendig kannte, hatte Harry seit sieben Uhr an diesem Abend alle paar Minuten verstohlen daraufgeschaut, nachdem er am Zimmerfenster Stellung bezogen hatte, von wo aus man beide Enden des Ligusterwegs recht gut einsehen konnte. Er wusste, dass es sinnlos war, Dumbledores Worte immer wieder zu lesen. Harry hatte, wie gewünscht, sein »Ja« mit der Eule zurückgeschickt, die den Brief gebracht hatte, und nun konnte er nichts weiter tun als warten: Entweder kam Dumbledore oder er kam nicht.

Aber gepackt hatte Harry nicht. Es schien ihm einfach zu schön, um wahr zu sein, dass er nach nur zwei Wochen von der Gesellschaft der Dursleys befreit werden sollte. Er wurde das Gefühl nicht los, irgendetwas würde schief gehen – vielleicht war seine Antwort auf Dumbledores Brief verloren gegangen; Dumbledore wurde womöglich am Kommen gehindert und konnte ihn nicht abholen; vielleicht stammte der Brief am Ende gar nicht von Dumbledore, sondern war eine List oder ein Scherz oder eine Falle. Harry hatte es nicht über sich gebracht, schon alles einzupacken, um dann enttäuscht zu werden und wieder auspacken zu müssen. Das Einzige, was er für eine möglicherweise bevorstehende Reise unternommen hatte, war, seine Schneeeule Hedwig sicher in ihren Käfig zu sperren.

Der Minutenzeiger des Weckers erreichte die Zwölf, und genau in diesem Moment erlosch draußen vor dem Fenster die Straßenlaterne.

Harry erwachte, als wäre die plötzliche Dunkelheit ein Weckerläuten. Hastig rückte er seine Brille gerade und löste seine Wange von der Scheibe, drückte nun die Nase ans Fenster und spähte hinunter auf den Bürgersteig. Eine große Gestalt mit einem langen, wehenden Umhang kam den Gartenweg entlang.

Harry sprang auf, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen, stieß seinen Stuhl um und fing an, alles in seiner Reichweite vom Boden zu schnappen und in den Koffer zu schleudern. Gerade als er eine Garnitur Umhänge, zwei Zauberbücher und eine Packung Chips in hohem Bogen durchs Zimmer warf, läutete es an der Haustür.

Unten im Wohnzimmer rief sein Onkel Vernon: »Wer zum Teufel ist das, so spät in der Nacht?«

Harry erstarrte, ein Messingteleskop in der einen und ein Paar Turnschuhe in der anderen Hand. Er hatte völlig vergessen, den Dursleys zu sagen, dass Dumbledore vielleicht kommen würde. Panisch und zugleich dem Lachen nahe, kletterte er über den Koffer und riss gerade noch rechtzeitig die Tür auf, um eine tiefe Stimme sagen zu hören: »Guten Abend. Sie müssen Mr Dursley sein. Ich bin sicher, Harry hat Ihnen erzählt, dass ich ihn abholen komme?«

Harry sprang, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter, blieb jedoch, kurz bevor er unten war, schlagartig stehen, denn lange Erfahrung hatte ihn gelehrt, möglichst außerhalb der Reichweite seines Onkels zu bleiben. Dort im Eingang stand ein großer, dünner Mann mit hüftlangem silbernem Haar und Bart. Er hatte eine Halbmondbrille auf seiner Hakennase und trug einen langen schwarzen Reiseumhang und einen Spitzhut. Vernon Dursley, dessen Schnurrbart zwar schwarz, aber genauso buschig war wie der von Dumbledore und der einen braunroten Morgenmantel anhatte, starrte den Besucher an, als würde er seinen winzigen Augen nicht trauen.

»Wenn ich Ihre ungläubig verdutzte Miene richtig deute, hat Harry Ihnen nicht angekündigt, dass ich komme«, sagte Dumbledore freundlich. »Aber lassen Sie uns doch einfach annehmen, dass Sie mich herzlich in Ihr Haus eingeladen haben. In diesen schweren Zeiten ist es unklug, allzu lange auf Türstufen zu verweilen.«

Er trat flink über die Schwelle und schloss die Tür hinter sich.

»Es ist lange her, dass ich zum letzten Mal hier war«, sagte Dumbledore und sah über seine Hakennase auf Onkel Vernon hinab. »Ich muss sagen, Ihr Agapanthus gedeiht prächtig.«

Vernon Dursley sagte überhaupt nichts. Harry zweifelte nicht daran, dass er die Sprache wiederfinden würde, und zwar bald – die Ader, die an der Schläfe seines Onkels pulsierte, erreichte gerade den Gefahrenpunkt –, doch etwas an Dumbledore schien ihm zeitweilig den Atem geraubt zu haben. Vielleicht war es die Tatsache, dass seine Erscheinung so offenkundig die eines Zauberers war, aber es konnte auch sein, dass sogar Onkel Vernon spürte, dass er hier einen Mann vor sich hatte, der sich wohl kaum schikanieren ließ.

»Ah, guten Abend, Harry«, sagte Dumbledore und blickte mit höchst zufriedener Miene durch seine Halbmondbrille zu ihm auf. »Bestens, bestens.«

Diese Worte schienen Onkel Vernon wachzurütteln. Für ihn war es völlig klar, dass jeder, der bei Harrys Anblick »bestens« sagte, von ihm nie als gleichrangiger Mensch behandelt werden konnte.

»Ich will nicht unhöflich sein - « begann er in einem Ton, der mit jeder Silbe Unhöflichkeit androhte.

»Aber leider kommt versehentliche Unhöflichkeit erschreckend häufig vor«, beendete Dumbledore den Satz mit ernster Stimme. »Am besten, Sie sagen gar nichts, guter Mann. Ah, und das muss Petunia sein.«

Die Küchentür war aufgegangen und Harrys Tante erschien mit Gummihandschuhen und einem Morgenrock über ihrem Nachthemd, offenbar gerade dabei, alle Küchenoberflächen vor dem Schlafengehen wie üblich noch mal kurz abzuwischen. Auf ihrem ziemlich pferdeartigen Gesicht stand das blanke Entsetzen.

»Albus Dumbledore«, sagte Dumbledore, als Onkel Vernon keine Vorstellung zustande brachte. »Wir haben ja schon miteinander korrespondiert.« Harry hielt das für eine komische Art, Tante Petunia daran zu erinnern, dass er ihr einmal einen explodierenden Brief geschickt hatte, aber Tante Petunia störte sich nicht an der Ausdrucksweise. »Und das muss Ihr Sohn Dudley sein?«

Dudley hatte in diesem Moment durch die Wohnzimmertür gelugt. Sein großer blonder Kopf, der aus dem gestreiften Kragen seines Pyjamas ragte, wirkte merkwürdig losgelöst von seinem Körper, sein Mund stand verblüfft und ängstlich offen. Dumbledore wartete einige Augenblicke, ob vielleicht einer von den Dursleys etwas sagen würde, doch als die Stille immer länger dauerte, lächelte er.

»Sollen wir mal annehmen, dass Sie mich in Ihr Wohnzimmer gebeten haben?«

Dudley stürzte aus dem Weg, als Dumbledore an ihm vorbeiging. Harry, noch immer das Teleskop und die Turnschuhe in den Händen, sprang die letzten Stufen hinunter und folgte Dumbledore, der sich in dem Sessel ganz nahe beim Kamin niedergelassen hatte und seine Umgebung mit wohlwollendem Interesse auf sich wirken ließ. Er schien außerordentlich fehl am Platz.

»Wollen – wollen wir nicht aufbrechen, Sir?«, fragte Harry besorgt.

»Ja, in der Tat, aber es gibt einige Dinge, die wir zuvor noch besprechen müssen«, sagte Dumbledore. »Und ich möchte dies lieber nicht draußen unter freiem Himmel tun. Wir werden die Gastfreundschaft deiner Tante und deines Onkels nur noch für eine kleine Weile in Anspruch nehmen.«

»Das werden Sie?«

Vernon Dursley hatte das Zimmer betreten, Petunia an seiner Seite, und Dudley schlich ihnen hinterher.

»Ja«, sagte Dumbledore nur. »Das werde ich.«

Er zog seinen Zauberstab so schnell, dass Harry es kaum sah; nach einem lässigen Schlenker sauste das Sofa nach vorne und rammte allen drei Dursleys in die Kniekehlen, so dass sie daraufplumpsten und übereinander purzelten. Nach einem weiteren Schlenker des Zauberstabs rutschte das Sofa an seinen ursprünglichen Platz zurück.

»Jetzt können wir es uns auch gemütlich machen«, sagte Dumbledore vergnügt.

Als er den Zauberstab zurück in seine Tasche steckte, bemerkte Harry, dass seine Hand geschwärzt und runzlig war; es sah aus, als ob das Fleisch weggebrannt wäre.

»Sir – was ist mit Ihrer –?«

»Später, Harry«, sagte Dumbledore. »Setz dich bitte.«

Harry nahm den Sessel, der noch übrig war, und vermied es, zu den Dursleys hinüberzusehen, denen es offenbar vor Schreck die Sprache verschlagen hatte.

»Ich nehme mal an, dass Sie mir etwas zu trinken anbieten wollten«, sagte Dumbledore zu Onkel Vernon, »aber nach dem, was bisher passiert ist, scheint mir das optimistisch zu sein, ja geradezu töricht.«

Ein dritter Schlenker des Zauberstabs, und eine staubige Flasche und fünf Gläser erschienen in der Luft. Die Flasche neigte sich und goss eine großzügige Menge honigfarbener Flüssigkeit in jedes der Gläser, die daraufhin zu jeder Person im Zimmer schwebten.

»Madam Rosmertas bester, im Eichenfass gereifter Met«, sagte Dumbledore und prostete Harry zu, der sein eigenes Glas nahm und daran nippte. Er hatte noch nie etwas Derartiges gekostet, doch es schmeckte ihm ausgezeichnet. Die Dursleys hatten sich mit raschen und bangen Blicken angesehen und bemühten sich nun, ihre Gläser überhaupt nicht zu beachten, was ein schwieriges Unterfangen war, denn die Gläser stupsten sachte gegen ihre Schläfen. Harry kam unwillkürlich der Verdacht, dass Dumbledore sich ziemlich gut amüsierte.

»Nun, Harry«, sagte Dumbledore und wandte sich ihm zu, »es ist ein Problem aufgetreten und ich hoffe, dass du es für uns lösen kannst. Mit ›uns‹ meine ich den Orden des Phönix. Doch zunächst einmal muss ich dir sagen, dass vor einer Woche Sirius' Testament gefunden wurde und dass er dir alles vermacht hat, was er besaß.«

Drüben auf dem Sofa drehte Onkel Vernon den Kopf, aber Harry sah nicht zu ihm hin, und es fiel ihm auch nichts ein, was er sagen konnte, außer: »Oh. Gut.«

»Die Angelegenheit ist im Wesentlichen ziemlich einfach«, fuhr Dumbledore fort. »Du stockst dein Konto bei Gringotts mit einem erklecklichen Goldbetrag auf und erbst alle persönlichen Gegenstände von Sirius. Der etwas schwierige Teil der Erbschaft – «

»Sein Pate ist tot?«, rief Onkel Vernon laut vom Sofa herüber. Dumbledore und Harry drehten sich beide zu ihm um. Das Glas Met pochte nun recht beharrlich gegen Vernons Schläfe; er versuchte es wegzuschlagen. »Er ist tot? Sein Pate?«

»Ja«, sagte Dumbledore. Er fragte Harry nicht, warum er es den Dursleys nicht mitgeteilt hatte. »Unser Problem«, fuhr er zu Harry gewandt fort, als wären sie nicht unterbrochen worden, »hängt damit zusammen, dass Sirius dir auch Grimmauldplatz Nummer zwölf vermacht hat.«

»Er hat ein Haus geerbt?«, fragte Onkel Vernon begierig, und seine kleinen Augen verengten sich, doch niemand antwortete ihm.

»Sie können es weiterhin als Hauptquartier nutzen«, sagte Harry. »Das ist mir egal. Sie können es haben, ich will es eigentlich nicht.« Harry wollte nie wieder den Fuß über die Schwelle von Grimmauldplatz Nummer zwölf setzen, wenn es irgend ging. Er glaubte, dass ihn die Erinnerung an Sirius, der allein durch die dunklen muffigen Räume schlich, gefangen in dem Haus, das er so verzweifelt verlassen wollte, ewig verfolgen würde.

»Das ist großzügig«, sagte Dumbledore. »Wir haben das Gebäude allerdings vorübergehend geräumt.«

»Warum?«

»Nun«, sagte Dumbledore, ohne Onkel Vernons Murren zu beachten, dem das beharrliche Metglas inzwischen hart gegen den Kopf schlug, »die Familientradition der Blacks bestimmte, dass das Haus in direkter Linie vererbt werden müsse, an den jeweils nächsten männlichen Nachkommen mit dem Namen Black. Sirius war der letzte Nachkomme der Familie, da sein jüngerer Bruder Regulus vor ihm starb und beide keine Kinder hatten. Obwohl sein Testament eindeutig besagt, dass er dir das Haus vermachen will, ist es trotzdem möglich, dass es mit irgendeinem Fluch oder Zauber belegt wurde, damit es ganz sicher von keinem anderen als von einem Reinblüter in Besitz genommen werden kann.«

Ein lebhaftes Bild von dem kreischenden und keifenden Porträt von Sirius' Mutter, das in der Eingangshalle von Grimmauldplatz Nummer zwölf hing, schoss Harry durch den Kopf. »Darauf wette ich«, sagte er.

»Eben«, sagte Dumbledore. »Und wenn ein solcher Zauber existiert, dann wird das Haus höchstwahrscheinlich in den Besitz der ältesten lebenden Verwandten von Sirius übergehen, das heißt an seine Cousine Bellatrix Lestrange.«

Ohne zu merken, was er tat, sprang Harry auf; das Teleskop und die Turnschuhe in seinem Schoß rollten über den Boden. Bellatrix Lestrange, Sirius' Mörderin, sollte sein Haus erben?

»Nein«, sagte er.

»Nun, natürlich wäre es auch uns lieber, wenn sie es nicht bekäme«, sagte Dumbledore ruhig. »Die Lage ist äußerst kompliziert. Wir wissen nicht, ob die Zauber, die wir selbst auf das Haus gelegt haben, zum Beispiel, dass es unaufspürbar ist, jetzt noch wirksam sind, wenn es nicht mehr in Sirius' Händen ist. Es kann sein, dass Bellatrix jeden Augenblick vor der Tür auftaucht. Natürlich mussten wir ausziehen, bis zu dem Zeitpunkt, da wir die Sache geklärt haben.«

»Aber wie wollen Sie rausfinden, ob ich es besitzen darf?«

»Zum Glück«, sagte Dumbledore, »gibt es einen einfachen Test.«

Er stellte sein leeres Glas auf ein Tischchen neben seinem Sessel, doch noch ehe er sonst etwas tun konnte, rief Onkel Vernon: »Schaffen Sie uns diese verdammten Dinger vom Hals!«

Harry drehte sich um. Alle drei Dursleys saßen geduckt da, die Arme über dem Kopf, während die Gläser auf ihren Schädeln auf- und abhüpften und ihren Inhalt durchs ganze Zimmer spritzten.

»Oh, das tut mir sehr Leid«, sagte Dumbledore höflich und hob erneut seinen Zauberstab. Alle drei Gläser verschwanden. »Aber sie hätten bessere Manieren gezeigt, wenn Sie etwas getrunken hätten, ehrlich.«

Es sah aus, als lägen Onkel Vernon alle möglichen unfreundlichen Erwiderungen auf der Zunge, doch er sank nur zu Tante Petunia und Dudley in die Kissen zurück und schwieg, die Schweinsäuglein auf Dumbledores Zauberstab geheftet.

»Sieh mal«, sagte Dumbledore und wandte sich wieder an Harry, als hätte sich Onkel Vernon nicht gerührt, »wenn du das Haus tatsächlich geerbt hast, dann gehört dir auch – «

Er ließ zum fünften Mal seinen Zauberstab schlenkern. Es gab einen lauten Knall und ein Hauself erschien; er hatte eine Schnauze statt einer Nase, riesige Fledermausohren und gewaltige blutunterlaufene Augen. Er kauerte in dreckigen Lumpen auf dem Zottelteppich der Dursleys. Tante Petunia stieß einen markerschütternden Schrei aus: Noch nie im Leben war ihr etwas so Schmutziges ins Haus gekommen. Dudley hob seine großen nackten rosa Füße vom Boden und streckte sie beinahe über den Kopf, als glaubte er, dieses Wesen könne ihm die Pyjamahosen hinaufkrabbeln, und Onkel Vernon brüllte: »Was zur Hölle ist das?«

»Kreacher«, schloss Dumbledore.

»Kreacher will nicht, Kreacher will nicht, Kreacher will nicht!«, krächzte der Hauself, genauso laut wie Onkel Vernon, er stampfte mit seinen langen knorrigen Füßen auf und zog sich an den Ohren. »Kreacher gehört Miss Bellatrix, o ja, Kreacher gehört den Blacks, Kreacher will seine neue Herrin, Kreacher geht nicht zu dem Potter-Balg, Kreacher will nicht, will nicht, will nicht – «

»Wie du siehst, Harry«, sagte Dumbledore laut über Kreachers anhaltendes »will nicht, will nicht, will nicht«-Gekrächze hinweg, »zeigt Kreacher eine gewisse Abneigung, in deinen Besitz überzugehen.«

»Das ist mir egal«, sagte Harry erneut und betrachtete voller Abscheu den sich windenden, mit den Füßen stampfenden Hauselfen. »Ich will ihn nicht haben.«

»Will nicht, will nicht, will nicht, will nicht«

»Wäre es dir lieber, wenn er in den Besitz von Bellatrix Lestrange überginge? Wohl wissend, dass er nun ein Jahr lang im Hauptquartier des Phönixordens gelebt hat?«

»Will nicht, will nicht, will nicht, will nicht«

Harry starrte Dumbledore an. Er wusste, dass man Kreacher nicht erlauben konnte, bei Bellatrix Lestrange zu leben, doch die Vorstellung, ihn zu besitzen, verantwortlich zu sein für die Kreatur, die Sirius verraten hatte, widerte ihn an.

»Gib ihm einen Befehl«, sagte Dumbledore. »Wenn er jetzt dir gehört, wird er gehorchen müssen. Wenn nicht, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen, wie wir ihn von seiner rechtmäßigen Herrin fern halten.«

»Will nicht, will nicht, will nicht, WILL NICHT!«

Kreachers Stimme war zu einem Schreien angeschwollen. Harry fiel nichts ein, was er sagen konnte, außer: »Kreacher, halt den Mund!«

Einen Moment lang sah es so aus, als würde Kreacher ersticken. Er griff sich an die Gurgel, sein Mund bewegte sich immer noch wild und die Augen quollen hervor. Nachdem er einige Sekunden lang panisch gewürgt hatte, warf er sich mit dem Gesicht auf den Teppich (Tante Petunia wimmerte), schlug mit Händen und Füßen auf den Boden und gab sich einem heftigen, aber vollkommen stummen Wutanfall hin.

»Nun, das macht das Ganze leichter«, sagte Dumbledore gut gelaunt. »Sirius wusste offensichtlich, was er tat. Du bist der rechtmäßige Eigentümer von Grimmauldplatz Nummer zwölf und von Kreacher.«

»Muss ich – muss ich ihn bei mir behalten?«, fragte Harry entsetzt, während Kreacher zu seinen Füßen auf den Boden eindrosch.

»Nein, wenn du nicht willst«, sagte Dumbledore. »Wenn ich dir einen Vorschlag machen darf – du könntest ihn nach Hogwarts schicken, damit er dort in der Küche arbeitet. So könnten die anderen Hauselfen ihn im Auge behalten.«

»Ja«, sagte Harry erleichtert, »ja, das mach ich. Ähm – Kreacher – ich will, dass du nach Hogwarts gehst und dort mit den anderen Hauselfen in der Küche arbeitest.«

Kreacher, der inzwischen flach auf dem Rücken lag und alle viere in die Luft streckte, warf Harry kopfüber einen Blick voll abgrundtiefem Hass zu und verschwand mit einem weiteren lauten Knall.

»Gut«, sagte Dumbledore. »Dann wäre da noch die Sache mit dem Hippogreif, Seidenschnabel. Hagrid hat sich nach Sirius' Tod um ihn gekümmert, aber Seidenschnabel gehört jetzt dir, wenn du also lieber andere Anordnungen treffen willst – «

»Nein«, sagte Harry sofort, »er kann bei Hagrid bleiben. Ich glaube, Seidenschnabel ist das lieber.«

»Hagrid wird sich freuen«, sagte Dumbledore lächelnd. »Er war ganz begeistert, Seidenschnabel wiederzusehen. Übrigens haben wir im Interesse von Seidenschnabels Sicherheit entschieden, ihn vorläufig Federflügel zu nennen, obwohl ich bezweifle, dass das Ministerium jemals darauf kommen würde, dass er der Hippogreif ist, den es einst zum Tode verurteilt hat. Nun, Harry, ist dein Koffer gepackt?«

»Ähm …«

»Warst wohl nicht sicher, ob ich auftauchen würde?«, vermutete Dumbledore scharfsinnig.

»Ich geh nur kurz und – äh – pack fertig«, sagte Harry eilig und hob schnell sein Teleskop und die Turnschuhe vom Boden auf.

Er brauchte kaum mehr als zehn Minuten, um alles zusammenzusuchen, was er benötigte; und schließlich hatte er es geschafft, seinen Tarnumhang unter dem Bett hervorzuziehen, hatte den Verschluss auf das Glas mit der Farbwechsel-Tinte geschraubt und den Kofferdeckel über seinen Kessel gezwängt und zugeschlossen. Mit der einen Hand den Koffer schleppend, mit der anderen Hedwigs Käfig, stieg er dann wieder die Treppe hinunter.

Enttäuscht stellte er fest, dass Dumbledore nicht im Flur wartete, was bedeutete, dass er ins Wohnzimmer zurückmusste.

Niemand redete. Dumbledore summte leise, offenbar ganz entspannt, doch die Luft war dicker als kalte Vanillesoße, und Harry wagte es nicht, die Dursleys anzuschauen, als er sagte: »Professor – ich bin jetzt fertig.«

»Gut«, sagte Dumbledore. »Dann nur noch eine letzte Sache.« Und er wandte sich noch einmal an die Dursleys. »Wie Ihnen sicher bewusst ist, wird Harry in einem Jahr volljährig – «

»Nein«, sagte Tante Petunia und sprach damit zum ersten Mal seit Dumbledores Ankunft.

»Wie bitte?«, sagte Dumbledore höflich.

»Nein, wird er nicht. Er ist einen Monat jünger als Dudley und Dudders wird erst übernächstes Jahr achtzehn.«

»Ah«, sagte Dumbledore freundlich, »aber in der Zaubererwelt wird man mit siebzehn volljährig.«

Onkel Vernon murmelte »Lachhaft«, aber Dumbledore beachtete ihn nicht.

»Nun, wie Sie bereits wissen, ist der Zauberer namens Lord Voldemort in dieses Land zurückgekehrt. Die Zauberergemeinschaft befindet sich gegenwärtig in offenem Kriegszustand. Harry, den Lord Voldemort bereits mehrmals zu töten versucht hat, ist im Augenblick sogar in noch größerer Gefahr als an dem Tag vor fünfzehn Jahren, als ich ihn vor Ihre Tür legte mit einem Brief, in dem ich von dem Mord an seinen Eltern berichtete und die Hoffnung zum Ausdruck brachte, dass Sie für ihn sorgen würden, als wäre er Ihr eigener Sohn.«

Dumbledore hielt inne, und obwohl seine Stimme sanft und ruhig blieb und er kein deutliches Zeichen von Wut preisgab, spürte Harry eine Art Kälte von ihm ausgehen und bemerkte, dass die Dursleys ein klein wenig näher zusammenrückten.

»Sie haben nicht getan, worum ich Sie gebeten habe. Sie haben Harry nie wie einen Sohn behandelt. Er hat nichts als Vernachlässigung und häufig Grausamkeit von Ihnen erfahren. Das Beste, was man sagen könnte, ist, dass er wenigstens nicht den entsetzlichen Schaden davongetragen hat, den Sie dem unglücklichen Jungen zugefügt haben, der zwischen Ihnen sitzt.«

Tante Petunia und Onkel Vernon drehten beide instinktiv den Kopf seitwärts, als erwarteten sie, jemand anderen als Dudley zwischen ihnen eingezwängt zu sehen.

»Wir – Dudders misshandelt? Was fällt Ihnen –?«, fing Onkel Vernon wütend an, doch Dumbledore gebot ihm mit erhobenem Finger zu schweigen, und dieses Schweigen trat so jäh ein, als hätte er Onkel Vernon mit Stummheit geschlagen.

»Der Zauber, den ich vor fünfzehn Jahren heraufbeschworen habe, bewirkt, dass Harry unter starkem Schutz steht, solange er dieses Haus noch sein Zuhause nennen kann. Wie unglücklich und wie wenig willkommen er auch immer hier war und wie schlecht er auch behandelt wurde, Sie haben ihn zumindest widerwillig in diesem Haus aufgenommen. Dieser Zauber verliert seine Wirksamkeit, wenn Harry siebzehn wird; mit anderen Worten, wenn er ein Mann wird. Ich bitte Sie nur um eines: Gestatten Sie Harry vor seinem siebzehnten Geburtstag noch einmal, in dieses Haus zurückzukehren, denn damit ist gewährleistet, dass der Schutz bis zu diesem Zeitpunkt anhält.«

Keiner der Dursleys sagte ein Wort. Dudley runzelte leicht die Stirn, als versuchte er immer noch herauszufinden, wann er je misshandelt worden war. Onkel Vernon sah aus, als ob ihm etwas in der Kehle steckte; Tante Petunia jedoch war merkwürdig rot im Gesicht.

»Nun, Harry … Zeit, dass wir gehen«, sagte Dumbledore endlich, erhob sich und straffte seinen langen schwarzen Umhang. »Bis zu unserem nächsten Treffen«, sagte er zu den Dursleys, die dreinschauten, als könnte dieses Treffen, wenn es nach ihnen ging, bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten. Dann zog Dumbledore den Hut und rauschte aus dem Zimmer.

»Tschüss«, sagte Harry hastig zu den Dursleys und folgte Dumbledore, der neben Harrys Koffer stehen blieb, auf dem Hedwigs Käfig thronte.

»Diese Sachen wären uns jetzt nur hinderlich«, sagte er und zückte erneut seinen Zauberstab. »Ich schicke sie zum Fuchsbau, dort können sie bleiben, bis wir kommen. Allerdings möchte ich, dass du deinen Tarnumhang mitnimmst … nur für alle Fälle.«

Harry zog mühsam seinen Tarnumhang aus dem Koffer und versuchte dabei zu verhindern, dass Dumbledore das Chaos darin sah. Als er den Umhang in eine Innentasche seiner Jacke gestopft hatte, schwang Dumbledore seinen Zauberstab, und Koffer, Käfig und Hedwig verschwanden. Dann schwang Dumbledore seinen Zauberstab erneut, und die Haustür öffnete sich in eine kühle, neblige Dunkelheit.

»Und jetzt, Harry, hinaus in die Nacht und dem Abenteuer hinterher, dieser launischen Verführerin!«