"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" - читать интересную книгу автора (Роулинг Джоан)

Die Widmung dieses Buches ist siebengeteilt: für Neil, für Jessica, für David, für Kenzie, für Di, für Anne und für euch, wenn ihr zu Harry gehalten habt, bis ganz zum Schluss.

Erbteil des fluches,

hässlicher sünde

blutige wunde,

schmerzen, wer trüge sie?

quälen, wer stillte sie?

wehe weh!

Einzig der erbe

heilet des hauses

eiternde wunde,

einzig mit blut'gem schnitt.

götter der finsternis

rief mein lied.

Sel'ge geister drunten in der tiefe,

wenn ihr die beschwörungsrufe hörtet,

bringt den kindern hilfe, bringt den sieg.

Aischylos, Das Opfer am Grabe


Sterben ist nur ein Uebergang aus dieser Welt in die andere, als wenn Freunde über See gehen, welche dennoch in einander fortleben. Denn Diejenigen, die im Allgegenwärtigen lieben und leben, müssen nothwendig einander gegenwärtig seyn. In diesem göttlichen Spiegel sehen sie sich von Angesicht zu Angesicht, und ihr Umgang ist so wohl frey als rein. Und wenn sie auch durch den Tod getrennt werden, so haben sie doch den Trost, daß ihre Freundschaft und Gesellschaft ihnen, dem besten Gefühle nach, beständig gegenwärtig bleibt, weil diese unsterblich ist.

William Penn, Früchte der Einsamkeit. Zweyte Abtheilung


Xenophilius Lovegood

Harry hatte nicht erwartet, dass Hermines Zorn über Nacht abklingen würde, und war daher nicht überrascht, dass sie am nächsten Morgen vorwiegend über finstere Blicke und betontes Schweigen mit ihnen kommunizierte. Ron gab sich im Gegenzug in ihrer Nähe ungewöhnlich zerknirscht, um seine nachhaltige Reue deutlich sichtbar zu machen. Wenn sie alle drei zusammen waren, hatte Harry nun in der Tat den Eindruck, als wäre er der einzige nicht Trauernde auf einer schwach besuchten Beerdigung. In den wenigen Momenten, die Ron mit Harry allein verbrachte (beim Wasserholen und bei der Suche nach Pilzen im Unterholz), legte Ron eine unverschämt gute Laune an den Tag.

»Jemand hat uns geholfen«, sagte er immer wieder. »Jemand hat uns diese Hirschkuh geschickt. Jemand ist auf unserer Seite. Einen Horkrux hätten wir erledigt, Mann!«

Ermutigt durch die Zerstörung des Medaillons, diskutierten sie nun darüber, wo die anderen Horkruxe stecken könnten, und obwohl sie diese Frage schon so häufig erörtert hatten, war Harry zuversichtlich und sicher, dass dem ersten Durchbruch weitere folgen würden. Dass Hermine schmollte, konnte seine Hochstimmung nicht trüben: Ihre plötzliche Glückssträhne, das Erscheinen der geheimnisvollen Hirschkuh, die Entdeckung des Schwertes von Gryffindor und vor allem Rons Rückkehr machten Harry so glücklich, dass es ihm ziemlich schwerfiel, ernst zu bleiben.

Spät am Nachmittag entflohen er und Ron wieder einmal Hermines drückender Gegenwart unter dem Vorwand, dass sie die kahlen Sträucher nach Brombeeren absuchen wollten, die in Wahrheit gar nicht vorhanden waren, und setzten ihren Austausch von Neuigkeiten fort. Harry hatte es endlich geschafft, Ron die ganze Geschichte seiner und Hermines verschiedener Unternehmungen zu schildern, mit all dem, was in Godric's Hollow passiert war; Ron erzählte Harry nun alles, was er während der Wochen, in denen er weg gewesen war, über das Geschehen draußen in der Zaubererwelt erfahren hatte.

»... und wie habt ihr die Sache mit dem Tabu rausgefunden?«, fragte er Harry, nachdem er von den vielen verzweifelten Versuchen Muggelstämmiger berichtet hatte, dem Ministerium zu entkommen.

»Dem was?«

»Du und Hermine habt aufgehört, den Namen von Du-weißt-schon-wem zu nennen!«

»Ach so. Nun, das ist nur eine schlechte Angewohnheit, die sich bei uns eingeschlichen hat«, sagte Harry. »Aber ich hab kein Problem damit, ihn V-«

»NEIN!«, brüllte Ron, worauf Harry einen Satz in die Hecke machte und Hermine (die in einem Buch vergraben am Zelteingang saß) ihnen einen finsteren Blick zuwarf. »Tut mir leid«, sagte Ron und zog Harry aus den Brombeersträuchern, »aber der Name wurde mit einem Bann versehen, Harry, auf diese Weise spüren sie Leute auf! Wenn man seinen Namen benutzt, dann brechen alle Schutzzauber, das gibt irgendeine magische Störung – so haben sie uns in der Tottenham Court Road gefunden!«

»Weil wir seinen Namen benutzt haben?«

»Genau! Eins muss man ihnen lassen, raffiniert ist das schon. Nur Leute, die sich ihm ernsthaft widersetzt haben, wie Dumbledore, haben sich jemals getraut, ihn zu verwenden. Jetzt haben sie ihn mit einem Tabu belegt, und jeder, der ihn ausspricht, kann aufgespürt werden – eine schnelle und einfache Methode, Ordensmitglieder zu finden! Beinah hätten sie Kingsley gekriegt – «

»Ehrlich?«

»Tja, Bill meinte, eine Bande von Todessern hätte ihn in die Enge getrieben, aber er hat sich rausgekämpft. Jetzt ist er auf der Flucht, genau wie wir.« Ron kratzte sich mit der Spitze seines Zauberstabs nachdenklich am Kinn. »Meinst du nicht, dass Kingsley vielleicht diese Hirschkuh geschickt hat?«

»Sein Patronus ist ein Luchs, wir haben ihn bei der Hochzeit gesehen, weißt du nicht mehr?«

»Ach jaah ...«

Sie gingen weiter an der Hecke entlang und entfernten sich vom Zelt und von Hermine.

»Harry ... meinst du, es könnte Dumbledore gewesen sein?«

»Dumbledore? Was?«

Ron blickte ein wenig verlegen, sagte aber mit leiser Stimme:

»Dumbledore ... die Hirschkuh? Ich meine -«, Ron beobachtete Harry aus den Augenwinkeln, »er hatte das echte Schwert als Letzter, oder?«

Harry lachte nicht über Ron, weil er die Sehnsucht, die in dieser Frage steckte, nur zu gut verstehen konnte. Die Vorstellung, dass Dumbledore es geschafft hatte, zu ihnen zurückzukehren, dass er auf sie aufpasste, wäre ungeheuer tröstlich gewesen. Er schüttelte den Kopf.

»Dumbledore ist tot«, sagte er. »Ich hab gesehen, wie es passiert ist, ich hab die Leiche gesehen. Er ist definitiv fort. Außerdem war sein Patronus ein Phönix, keine Hirschkuh.«

»Ein Patronus kann sich aber ändern, oder?«, sagte Ron. »Tonks hat jetzt einen anderen, stimmt's?«

»Jaah, aber wenn Dumbledore am Leben ist, warum zeigt er sich dann nicht? Warum hat er uns dann nicht einfach das Schwert gegeben?«

»Keine Ahnung«, sagte Ron. »Aus demselben Grund, aus dem er es dir nicht gegeben hat, als er noch lebte? Aus demselben Grund, aus dem er dir einen alten Schnatz und Hermine ein Buch mit Kindergeschichten hinterlassen hat? «

»Und welcher wäre das?«, fragte Harry, drehte sich um und sah Ron direkt ins Gesicht, begierig auf eine Antwort.

»Weiß nicht«, sagte Ron. »Manchmal, wenn ich ein bisschen sauer war, hab ich gedacht, dass er sich einen ab lacht oder – oder dass er es einfach schwieriger machen wollte. Aber das glaube ich nicht, nicht mehr jedenfalls. Er wusste, was er tat, als er mir den Deluminator gab, oder? Er –na ja«, Rons Ohren wurden leuchtend rot, und er beschäftigte sich eingehend mit einem Grasbüschel zu seinen Füßen, das er mit der Schuhspitze traktierte, »er muss gewusst haben, dass ich euch im Stich lassen würde.«

»Nein«, korrigierte ihn Harry. »Er muss gewusst haben, dass du die ganze Zeit zurückkehren wolltest.«

Ron schien dankbar, aber immer noch betreten. Auch um das Thema zu wechseln, sagte Harry: »Wo wir gerade bei Dumbledore sind, hast du mitbekommen, was Kimmkorn über ihn geschrieben hat?«

»O ja«, erwiderte Ron sofort, »es wird ziemlich viel darüber geredet,

'türlich, wenn die Dinge anders liegen würden, dann wären das große Neuigkeiten, Dumbledore ein Freund von Grindelwald, aber jetzt ist es nur was zum Lachen für Leute, die Dumbledore nicht ausstehen konnten, und eine kleine Ohrfeige für alle, die dachten, dass er so ein guter Kerl war.

Aber ich weiß nicht, was groß dabei sein soll. Er war noch ganz jung, als sie -«

»In unserem Alter«, erwiderte Harry, genauso wie er es schon bei Hermine getan hatte, und etwas an seinem Gesichtsausdruck schien Ron davon abzuhalten, das Thema weiterzuverfolgen.

Eine große Spinne saß in der Mitte eines mit Raureif überzogenen Netzes in den Brombeersträuchern. Harry zielte mit dem Zauberstab darauf, den er in der Nacht zuvor von Ron bekommen hatte und den Hermine inzwischen gnädigerweise untersucht hatte, mit dem Ergebnis, dass er aus Schwarzdornholz war.

»Engorgio.«

Die Spinne erzitterte leicht und federte ein wenig in ihrem Netz. Harry versuchte es noch einmal. Diesmal wurde die Spinne etwas größer.

»Lass das«, sagte Ron scharf. »Tut mir leid, dass ich gesagt hab, dass Dumbledore jung war, in Ordnung?«

Harry hatte vergessen, dass Ron Spinnen nicht ausstehen konnte.

»Verzeihung – reducio.«

Die Spinne schrumpfte nicht. Harry blickte hinab auf den Schwarzdorn-Zauberstab. All die kleinen Zauber, die er bisher damit ausgeführt hatte, waren ihm weniger kräftig vorgekommen als die, die er mit seinem Phönix-Zauberstab hervorgebracht hatte. Der neue fühlte sich aufdringlich fremd an, als ob die Hand von jemand anderem ans Ende seines Arms genäht wäre.

»Du musst einfach üben«, sagte Hermine, die sich ihnen lautlos von hinten genähert und besorgt beobachtet hatte, wie Harry versuchte, die Spinne größer und kleiner werden zu lassen. »Das ist nur eine Frage des Selbstvertrauens, Harry.«

Er wusste, warum sie wollte, dass der Zauberstab in Ordnung war: Sie hatte nach wie vor ein schlechtes Gewissen, weil sein eigener zu Bruch gegangen war. Er verkniff sich die Erwiderung, die ihm schon auf der Zunge lag: dass sie den Schwarzdornstab doch selber nehmen könnte, wenn sie glaubte, dass es keinen Unterschied machte, und er würde dann ihren behalten. Doch weil er unbedingt wollte, dass sie alle wieder Freunde waren, pflichtete er ihr bei; als Ron jedoch Hermine zaghaft zulächelte, stolzierte sie davon und verschwand wieder hinter ihrem Buch.

Als es dunkel wurde, kehrten alle drei ins Zelt zurück, und Harry übernahm die erste Wache. Während er im Eingang hockte, versuchte er, mit dem Schwarzdornstab kleine Steine vor seinen Füßen zum Schweben zu bringen: Doch sein Zaubern erschien ihm nach wie vor schwerfälliger und kraftloser als sonst. Hermine lag im Bett und las, während Ron, nachdem er etliche Male scheu zu ihr hochgeschaut hatte, ein kleines hölzernes Radio aus seinem Rucksack geholt hatte und nun versuchte, einen Sender einzustellen.

»Da gibt es dieses eine Programm«, erklärte er Harry mit leiser Stimme,

»das berichtet, was wirklich los ist. Alle anderen sind auf der Seite von Du-weißt-schon-wem und folgen der Linie des Ministeriums, aber dieses eine

... warte, bis du es hörst, es ist toll. Nur können sie nicht jede Nacht senden, sie müssen ständig den Standort wechseln, damit sie in keine Razzia geraten, und man braucht ein Passwort, um den Sender zu empfangen ...

das Problem ist nur, dass ich das letzte nicht mitgekriegt habe ...«

Er trommelte mit dem Zauberstab leicht auf das Radio und murmelte irgendwelche Wörter vor sich hin. Unterdessen warf er immer wieder verstohlene Blicke auf Hermine, offensichtlich aus Angst vor einem Wutausbruch, doch er hätte genauso gut Luft sein können, so wenig Notiz nahm sie von ihm. Etwa zehn Minuten lang klopfte und murmelte Ron, während Hermine die Seiten ihres Buches umblätterte und Harry weiter mit dem Schwarzdorn-Zauberstab übte.

Schließlich kletterte Hermine von ihrem Bett herunter. Ron hörte sofort auf zu klopfen.

»Wenn es dich nervt, lass ich es bleiben!«, meinte er nervös zu ihr.

Hermine ließ sich nicht dazu herab, ihm zu antworten, sondern ging auf Harry zu.

»Ich muss mit dir reden«, sagte sie.

Er blickte auf das Buch, das sie immer noch in der Hand hielt. Es war Leben und Lügen des Albus Dumbledore.

»Was gibt's?«, fragte er argwöhnisch. Ihm schoss durch den Kopf, dass es auch ein Kapitel über ihn selbst darin gab; er war nicht sicher, ob er jetzt in der Stimmung war, sich Ritas Darstellung seiner Beziehung zu Dumbledore anzuhören. Auf Hermines Antwort jedoch war er überhaupt nicht gefasst.

»Ich möchte Xenophilius Lovegood besuchen.«

Er starrte sie an.

»Wie bitte?«

»Xenophilius Lovegood. Lunas Vater. Ich will hin und mit ihm reden!«

»Ähm – wieso?«

Sie holte tief Luft, als würde sie all ihren Mut zusammennehmen, und sagte: »Es geht um das Zeichen, das Zeichen in Beedle dem Barden. Schau dir das an!«

Sie hielt Leben und Lügen des Albus Dumbledore vor Harrys unwillige Augen, und er sah ein Foto von dem Originalbrief, den Dumbledore an Grindelwald geschrieben hatte, mit Dumbledores vertrauter feiner, schräger Handschrift. Es war ihm zuwider, den zwingenden Beweis dafür zu sehen, dass Dumbledore diese Worte tatsächlich geschrieben hatte, dass sie nicht Ritas Erfindung waren.

»Die Unterschrift«, sagte Hermine. »Sieh dir die Unterschrift an, Harry!«

Er gehorchte. Im ersten Moment wusste er überhaupt nicht, was sie meinte, doch als er mit Hilfe seines leuchtenden Zauberstabs näher hinsah, erkannte er, dass Dumbledore das »A« von Albus durch eine winzige Version jenes dreieckigen Zeichens ersetzt hatte, das auch in die Märchen von Beedle dem Barden hineingemalt war.

»Ähm – was macht ihr -?«, fragte Ron zaghaft, doch Hermine brachte ihn mit einem Blick zum Verstummen und wandte sich wieder Harry zu.

»Wir stoßen andauernd darauf, nicht wahr?«, sagte sie. »Ich weiß, dass Viktor es für Grindelwalds Zeichen hielt, aber es war eindeutig auf diesem alten Grab in Godric's Hollow, und die Lebensdaten auf dem Grabstein lagen lange vor Grindelwalds Zeit! Und jetzt das! Also, Dumbledore oder Grindelwald können wir nicht fragen, was das bedeuten soll – ich weiß nicht mal, ob Grindelwald noch lebt –, aber wir können Mr Lovegood fragen. Er hat das Symbol bei der Hochzeit getragen. Ich bin sicher, dass das wichtig ist, Harry!«

Harry antwortete nicht sofort. Er blickte in ihr gespanntes, erwartungsvolles Gesicht und sah dann nachdenklich hinaus in die Dunkelheit rundherum. Nach langem Schweigen sagte er: »Hermine, ein Mal Godric's Hollow ist genug. Wir haben uns eingeredet, dass wir unbedingt dorthin müssen, und -«

»Aber es taucht immer wieder auf, Harry! Dumbledore hat mir die Märchen von Beedle dem Barden hinterlassen, woher weißt du, dass wir nicht herausfinden sollen, was es mit dem Zeichen auf sich hat?«

»Jetzt geht das schon wieder los!« Harry war leicht genervt. »Wir versuchen die ganze Zeit uns selber weiszumachen, dass Dumbledore uns geheime Zeichen und Hinweise hinterlassen hat -«

»Der Deluminator war am Ende doch ziemlich nützlich«, meldete sich Ron. »Ich glaube, Hermine hat Recht, ich glaube, wir sollten Lovegood besuchen.«

Harry warf ihm einen finsteren Blick zu. Wenn Ron jetzt Hermine unterstützte, dann hatte das wenig mit dem Wunsch zu tun, die Bedeutung der dreieckigen Rune in Erfahrung zu bringen, davon war Harry völlig überzeugt.

»Es wird nicht so sein wie in Godric's Hollow«, fügte Ron hinzu.

»Lovegood ist auf deiner Seite, Harry, Der Klitterer war das schon die ganze Zeit, der ruft ständig alle auf, dir zu helfen!«

»Ich bin sicher, dass das wichtig ist«, sagte Hermine ernst.

»Aber glaubst du nicht, dass Dumbledore, wenn es so wäre, mir vor seinem Tod davon erzählt hätte?«

»Vielleicht... vielleicht ist es etwas, das du selber herausfinden musst«, sagte Hermine und wirkte fast so, als wollte sie sich an einen winzigen Strohhalm klammern.

»Jaah«, sagte Ron beflissen, »das klingt logisch.«

»Nein, tut es nicht«, fauchte Hermine, »aber trotzdem glaube ich, wir sollten mit Mr Lovegood reden. Ein Symbol, das Dumbledore, Grindelwald und Godric's Hollow miteinander verbindet? Harry, wir sollten unbedingt rauskriegen, was das bedeutet!«

»Ich finde, wir sollten abstimmen«, sagte Ron. »Wer ist dafür, Lovegood zu besuchen -«

Seine Hand flog noch vor Hermines nach oben. Ihre Lippen bebten verdächtig, als sie ihre hob.

»Überstimmt, Harry, tut mir leid«, sagte Ron und klopfte ihm auf die Schulter.

»Na schön«, sagte Harry, halb belustigt, halb verärgert. »Aber sobald wir mit Lovegood gesprochen haben, suchen wir weiter nach Horkruxen, ja? Wo leben die Lovegoods überhaupt? Weiß das jemand von euch?«

»Ja, sie wohnen nicht weit von mir zu Hause«, sagte Ron. »Wo genau, weiß ich nicht, aber Mum und Dad zeigen immer auf die Hügel, wenn sie sie erwähnen. Sollte nicht schwer zu finden sein.«

Als Hermine wieder in ihr Bett gestiegen war, senkte Harry die Stimme.

»Du warst nur dafür, weil du bei ihr punkten wolltest.«

»In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt«, sagte Ron strahlend, »und das hier ist ein bisschen von beidem. Kopf hoch, es sind Weihnachtsferien, Luna wird bestimmt zu Hause sein!«

Von dem windgepeitschten Hügel, zu dem sie am nächsten Morgen disapparierten, hatten sie einen hervorragenden Blick über das Dorf Ottery St. Catchpole. Von diesem hohen Punkt aus betrachtet, wirkte das Dorf wie eine Ansammlung von Spielzeughäuschen in den schrägen, breiten Sonnenstrahlen, die zwischen Wolkenlücken hindurch auf die Erde fielen.

Sie blieben ein paar Minuten lang stehen und blickten zum Fuchsbau hinunter, die Augen mit den Händen abgeschirmt, konnten jedoch nur die hohen Hecken und die Bäume des Obstgartens erkennen, die das krumme kleine Haus vor den Augen der Muggel verbargen.

»Komisches Gefühl, so nah zu sein und sie trotzdem nicht zu besuchen«, sagte Ron.

»Na ja, es ist nicht gerade lange her, dass du sie gesehen hast. Du warst Weihnachten dort«, sagte Hermine kühl.

»Ich war nicht im Fuchsbau!«, erwiderte Ron mit einem ungläubigen Lachen. »Denkst du, ich würde zurück nach Hause gehen und allen erzählen, dass ich euch sitzen gelassen hab? Jaah, Fred und George wären so was von begeistert gewesen. Und Ginny, die hätte furchtbar viel Verständnis gehabt.«

»Aber wo warst du dann?«, fragte Hermine überrascht.

»Im neuen Haus von Bill und Fleur. Shell Cottage. Bill war immer nett zu mir. Er – er war nicht gerade froh, als er hörte, was ich getan hatte, aber er hat mich damit in Ruhe gelassen. Er wusste, dass es mir wirklich leidtat.

Von der Familie weiß sonst keiner, dass ich dort war. Bill hat Mum gesagt, er und Fleur würden an Weihnachten nicht nach Hause kommen, weil sie alleine feiern wollten. Die ersten Ferien nach ihrer Hochzeit, verstehst du.

Ich glaube nicht, dass Fleur was dagegen hatte. Du weißt ja, wie sehr sie Celestina Warbeck verabscheut.«

Ron kehrte dem Fuchsbau den Rücken zu.

»Versuchen wir es mal hier lang«, sagte er und ging ihnen voran auf dem Weg, der über die Hügelkuppe führte.

Sie wanderten ein paar Stunden lang, Harry unter dem Tarnumhang verborgen, da Hermine darauf bestanden hatte. Die Kette niedriger Hügel schien nicht besiedelt zu sein, bis auf ein einzelnes kleines Haus, das verlassen wirkte.

»Meint ihr, das ist ihres, und sie sind über Weihnachten verreist?«, fragte Hermine und spähte durch das Fenster in eine hübsche kleine Küche mit Geranien auf der Fensterbank. Ron schnaubte.

»Hör mal, ich glaub, du würdest sofort wissen, wer dort lebt, wenn du bei den Lovegoods durchs Fenster schaust. Versuchen wir's bei den nächsten paar Hügeln. «

Und so disapparierten sie einige Meilen weiter Richtung Norden.

»Aha!«, rief Ron, während der Wind ihnen durch Haare und Kleider fegte. Er zeigte nach oben, zur Kuppe des Hügels, bei dem sie aufgetaucht waren, wo ein äußerst merkwürdig aussehendes Haus senkrecht zum Himmel aufragte wie ein großer schwarzer Zylinder, hinter dem ein gespenstischer Mond am Nachmittagshimmel stand. »Das muss Lunas Haus sein, wer sonst würde in so etwas wohnen? Sieht aus wie eine Art Riesenmelone!«

»Es ist doch keine Kugel«, sagte Hermine, mit einem finsteren Blick auf den Turm.

»Ich meinte einen Melonenhut«, sagte Ron. »Für dich vielleicht Bowler.«

Ron hatte die längsten Beine und erreichte als Erster die Hügelkuppe.

Als Harry und Hermine ihn schnaufend und mit heftigem Seitenstechen eingeholt hatten, grinste er breit.

»Das ist es«, sagte Ron. »Seht mal.«

Drei von Hand bemalte Schilder waren an ein kaputtes Gartentor genagelt. Auf dem ersten stand: »Der Klitterer. Herausgeber: X.

Lovegood«, auf dem zweiten »Misteln zum Selberpflücken« und auf dem dritten »Hände weg von den Lenkpflaumen«.

Das Tor knarzte, als sie es öffneten. Eine bunte Vielfalt seltsamer Pflanzen überwucherte den Weg, der im Zickzack zur Haustür führte, darunter auch ein Busch, der mit den orangefarbenen, radieschenartigen Früchten bedeckt war, die Luna manchmal als Ohrringe trug. Harry glaubte einen Snargaluff zu erkennen und machte einen großen Bogen um den verwitterten Stumpf. Zwei alte, sturmgebeugte Holzapfelbäume, die keine Blätter hatten, aber noch schwer behangen waren mit beerengroßen roten Früchten und buschigen Mistelkronen mit weißen Perlen, standen zu beiden Seiten der Haustür Wache. Eine kleine Eule mit leicht abgeflachtem, falkenartigem Kopf spähte von einem der Äste zu ihnen herab.

»Am besten, du nimmst den Tarnumhang ab, Harry«, sagte Hermine,

»Mr Lovegood will ja dir helfen und nicht uns.«

Er befolgte ihren Ratschlag und reichte ihr den Umhang, damit sie ihn in der Perlentasche verstaute. Dann klopfte sie dreimal an die schwere schwarze Tür, die mit Eisennägeln beschlagen war und einen Türklopfer in Gestalt eines Adlers trug.

Kaum zehn Sekunden vergingen, dann wurde die Tür aufgerissen, und Xenophilius Lovegood stand vor ihnen, barfuß und in etwas, das wie ein fleckiges Nachthemd aussah. Sein langes weißes Zuckerwattehaar war schmutzig und ungekämmt. Im Vergleich dazu war Xenophilius bei Bills und Fleurs Hochzeit ausgesprochen elegant aufgetreten.

»Was? Was gibt es? Wer seid ihr? Was wollt ihr?«, rief er mit schriller, nörgelnder Stimme und sah zuerst Hermine an, dann Ron und schließlich Harry, bei dessen Anblick ihm der Mund aufklappte und ein perfektes, urkomisches »O« bildete.

»Hallo, Mr Lovegood«, sagte Harry und streckte die Hand aus. »Ich bin Harry, Harry Potter.«

Xenophilius ergriff Harrys Hand nicht, obwohl das Auge, das nicht nach innen auf seine Nase gerichtet war, sofort zu der Narbe auf Harrys Stirn huschte.

»Wäre es möglich, dass wir reinkommen?«, fragte Harry. »Wir möchten Sie etwas fragen.«

»Ich ... ich bin mir nicht sicher, ob das ratsam ist«, flüsterte Xenophilius. Er schluckte und warf rasch einen Blick über den Garten.

»Ein ziemlicher Schreck ... meine Güte ... ich ... ich fürchte, ich glaube wirklich nicht, dass ich -«

»Es dauert nicht lange«, sagte Harry, ein wenig enttäuscht über diese nicht besonders herzliche Begrüßung.

»Ich – oh, also, na schön. Kommen Sie rein, schnell. Schnell!«

Sie waren kaum über der Schwelle, als Xenophilius die Tür hinter ihnen zuschlug. Sie standen in der seltsamsten Küche, die Harry je gesehen hatte.

Der Raum war völlig kreisrund und vermittelte den Eindruck, dass man sich im Inneren eines riesigen Pfefferstreuers befand. Alles war gebogen, damit es an die Wände passte: der Herd, die Spüle und die Schränke, und auf alles waren in leuchtenden Grundfarben Blumen, Insekten und Vögel gemalt. Harry glaubte, Lunas Stil zu erkennen: Die Wirkung in diesem geschlossenen Raum war einigermaßen überwältigend.

Von der Mitte des Fußbodens führte eine schmiedeeiserne Wendeltreppe in die oberen Stockwerke. Von dort war ein lautes Klappern und Rattern zu hören: Harry fragte sich, was Luna wohl treiben mochte.

»Sie kommen am besten mit nach oben«, sagte Xenophilius, der sich nach wie vor äußerst unwohl zu fühlen schien, und ging voraus.

Der Raum im nächsten Stock war anscheinend eine Mischung aus Wohnzimmer und Arbeitsplatz und daher sogar noch vollgestopfter als die Küche. Obwohl viel kleiner und vollkommen rund, erinnerte er ein wenig an den Raum der Wünsche in dem unvergesslichen Augenblick, als er sich in ein riesiges Labyrinth aus versteckten Gegenständen vieler vergangener Jahrhunderte verwandelt hatte. Auf sämtlichen Flächen stapelten sich unzählige Bücher und Papiere. Fein gearbeitete Modelle von Geschöpfen, die Harry nicht kannte, hingen von der Decke und schlugen mit den Flügeln oder schnappten mit ihren Mäulern.

Luna war nicht da: Was hier einen solchen Radau veranstaltete, war ein hölzernes Gerät voller sich magisch drehender Rollen und Zahnräder. Es sah aus wie die skurrile Kreuzung von einer Werkbank und einer alten Regalwand, doch da das Ding den Klitterer ausspuckte, schloss Harry bald, dass es sich um eine altmodische Druckerpresse handelte.

»Entschuldigen Sie mich«, sagte Xenophilius, ging rasch hinüber zu der Maschine, zog unter einem gewaltigen Stapel von Büchern und Papieren, die alle zu Boden fielen, ein schmutziges Tischtuch hervor und warf es über die Presse, was das laute Rattern und Klappern etwas dämpfte. Dann wandte er sich an Harry.

»Warum sind Sie hergekommen?«

Doch ehe Harry etwas sagen konnte, stieß Hermine einen kleinen erschrockenen Schrei aus.

»Mr Lovegood – was ist das?«

Sie deutete auf ein riesiges graues, gewundenes Horn, nicht unähnlich dem eines Einhorns, es war an der Wand befestigt und ragte gut einen Meter in den Raum hinein.

»Das ist das Horn eines Schrumpfhörnigen Schnarchkacklers«, sagte Xenophilius.

»Nein, ist es nicht!«, sagte Hermine.

»Hermine«, murmelte Harry verlegen, »jetzt ist nicht der Moment -«

»Aber Harry, das ist das Horn von einem Erumpent! Das gehört zu den Verkäuflichen Gütern der Klasse B, und es ist extrem gefährlich, so was im Haus zu haben!«

»Woher weißt du, dass es ein Erumpent-Horn ist?«, fragte Ron und schlich von dem Hörn weg, so schnell es in dem heillosen Durcheinander des Zimmers möglich war.

»In Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind gibt es eine Beschreibung davon! Mr Lovegood, Sie müssen es sofort entfernen, wissen Sie denn nicht, dass es bei der leisesten Berührung explodieren kann?«

»Der Schrumpfhörnige Schnarchkackler«, sagte Xenophilius ganz deutlich und mit störrischer Miene, »ist ein scheues und höchst magisches Geschöpf, und sein Horn -«

»Mr Lovegood, ich erkenne die Kerben um den Ansatz herum, das ist ein Erumpent-Horn, und es ist unglaublich gefährlich – ich weiß nicht, wo Sie es herhaben -«

»Ich habe es gekauft«, sagte Xenophilius unbelehrbar, »vor zwei Wochen, von einem reizenden jungen Zauberer, der von meinem Interesse an dem wundervollen Schnarchkackler wusste. Eine Weihnachtsüberraschung für meine Luna.

Nun«, sagte er und wandte sich an Harry, »warum sind Sie eigentlich hergekommen, Mr Potter?«

»Wir brauchen ein wenig Hilfe«, sagte Harry, ehe Hermine von neuem anfangen konnte.

»Ah«, sagte Xenophilius. »Hilfe. Hm.« Sein gesundes Auge richtete sich wieder auf Harrys Narbe. Er wirkte verängstigt und fasziniert zugleich.

»Ja. Die Sache ist die ... Harry Potter helfen ... ziemlich gefährlich ...«

»Sind Sie nicht derjenige, der ständig allen sagt, dass es ihre erste Pflicht ist, Harry zu helfen?«, fragte Ron. »In Ihrem Magazin da?«

Xenophilius warf einen Blick hinter sich auf die zugedeckte Druckerpresse, die unter dem Tischtuch weiter ratterte und klapperte.

»Ähm – ja, ich habe diese Meinung zum Ausdruck gebracht. Allerdings

»- gilt das für alle anderen und nicht für Sie persönlich?«, sagte Ron.

Xenophilius antwortete nicht. Er schluckte ein ums andere Mal, während seine Augen rasch zwischen den dreien hin und her huschten.

Harry hatte den Eindruck, dass er qualvoll mit sich kämpfte.

»Wo ist Luna?«, fragte Hermine. »Schauen wir mal, was sie davon hält.«

Xenophilius schluckte. Er schien sich zu wappnen. Endlich sagte er mit zittriger Stimme, die bei dem Lärm der Druckerpresse schwer verständlich war: »Luna ist unten am Bach, sie angelt Süßwasser-Plimpys. Sie ... wird sich sicher freuen, Sie zu sehen. Ich gehe sie rufen und dann – ja, nun gut.

Ich werde versuchen, Ihnen zu helfen.«

Er verschwand die Wendeltreppe hinunter, und sie hörten die Haustür auf- und zugehen. Sie sahen einander an.

»Feiger alter Wicht«, sagte Ron. »Luna hat zehnmal so viel Mumm wie der.«

»Er hat wahrscheinlich Angst davor, was mit ihnen passieren wird, wenn die Todesser herausfinden, dass ich hier war«, sagte Harry.

»Also, ich finde, Ron hat Recht«, sagte Hermine. »Schrecklicher alter Heuchler, sagt allen anderen, dass sie dir helfen sollen, und versucht sich selber da rauszuwinden. Und haltet euch um Himmels willen von dem Horn fern.«

Harry ging zu dem Fenster auf der anderen Seite des Raumes hinüber.

Er konnte einen Bach sehen, ein schmales, glitzerndes Band tief unten am Fuß des Hügels. Sie waren ganz hoch oben; ein Vogel flatterte am Fenster vorbei, während Harry in die Richtung des Fuchsbaus starrte, der jetzt hinter einer anderen Hügelkette verborgen war. Irgendwo da drüben war Ginny. Seit Bills und Fleurs Hochzeit waren sie einander nicht mehr so nahe gewesen, doch sie konnte nicht ahnen, dass er jetzt zu ihr hinsah und an sie dachte. Vielleicht sollte er froh darüber sein; jeder, mit dem er in Kontakt kam, war in Gefahr, Xenophilius' Verhalten war der beste Beweis dafür.

Er wandte sich vom Fenster ab, und sein Blick fiel auf einen weiteren seltsamen Gegenstand, der auf dem überladenen runden Schränkchen stand: die steinerne Büste einer schönen, aber streng blickenden Hexe mit einer äußerst grotesken Kopfbedeckung. Zwei Gegenstände, die wie goldene Hörrohre aussahen, wölbten sich seitlich daraus hervor. An einem Ledergurt, der über ihren Kopf führte, war ein Paar glitzernder blauer Flügelchen befestigt, während eins von den orangefarbenen Radieschen an einem zweiten Gurt um ihre Stirn befestigt war.

»Seht euch das an«, sagte Harry.

»Entzückend«, sagte Ron. »Überrascht mich, dass er das nicht bei der Hochzeit getragen hat.«

Sie hörten die Haustür zugehen, und einen Moment später war Xenophilius über die Wendeltreppe nach oben zurückgekehrt, seine dürren Beine steckten jetzt in Gummistiefeln, und in den Händen hielt er ein Tablett mit verschiedensten Teetassen und einer dampfenden Kanne Tee.

»Ah, Sie haben meine Lieblingserfindung entdeckt«, sagte er, drückte Hermine das Tablett in die Arme und stellte sich neben Harry vor die Figur.

»Haargenau dem Kopf der schönen Rowena Ravenclaw angepasst.

Witzigkeit im Übermaß ist des Menschen größter Schatz!«

Er deutete auf die hörrohrartigen Gegenstände.

»Das sind Schlickschlupf-Absauger – um alle Störfaktoren aus der unmittelbaren Nähe des Denkenden zu entfernen. Hier«, er wies auf die Flügelchen, »ein Billywig-Propeller, um einen höheren Bewusstseinszustand herbeizuführen. Schließlich«, er zeigte auf das orangefarbene Radieschen, »die Lenkpflaume, sie steigert die Fähigkeit, das Außergewöhnliche anzunehmen.«

Xenophilius ging rasch zu dem Teetablett zurück, das Hermine erfolgreich, aber riskant auf einem der überladenen Tischchen ausbalanciert hatte.

»Darf ich Ihnen einen Spulenwurzeltee anbieten?«, sagte Xenophilius.

»Wir machen ihn selber.« Er begann das Getränk einzuschenken, das tiefrot war wie Rote-Bete-Saft, und fügte hinzu: »Luna ist unten hinter der Tiefen Brücke, sie ist ganz aufgeregt, dass Sie hier sind. Sie dürfte bald zurück sein, sie hat beinahe genug Plimpys gefangen, um Suppe für uns alle zu kochen. Setzen Sie sich doch bitte und nehmen Sie Zucker. Nun«, er räumte einen schwankenden Papierstapel von einem Sessel, nahm Platz und schlug die Beine mit den Gummistiefeln übereinander, »wie kann ich Ihnen helfen, Mr Potter?«

»Also«, sagte Harry und warf Hermine einen Blick zu, die ermunternd nickte, »es geht um dieses Symbol, das Sie bei Bills und Fleurs Hochzeit um den Hals trugen, Mr Lovegood. Wir würden gerne wissen, was es bedeutet.«

Xenophilius hob die Brauen.

»Meinen Sie das Zeichen der Heiligtümer des Todes?«